V3000S Nr. 5.000 -
späte Ausführung mit Einheitsführerhaus,
Lüftungsschlitzen in der Motorhaube, vereinfachten Kotflügeln
und den kleinen Scheinwerfern
Auch diese Baureihe wurde ursprünglich noch in den USA entwickelt und weltweit ab 1940 als 018T gebaut. In den von den Achsenmächten kontrollieren Gebieten Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und Rumänien liefen ebenfalls fast baugleiche LKW vom Band. In den Commonwealth Ländern Kanada, Australien und Großbritannien (als "WOC1 light truck") gab es sogar 3-achsige 6x4- und 6x6-Typen mit Allradantrieb von Marmon-Herrington (andere Frontscheibe und z.T. in die Kotflügel integrierte Scheinwerfer). So kam es zu der kuriosen Situation, daß die Ford LKW beiderseits der Fronten verwendet wurden und sog. "Beute"-Fahrzeuge sogar mit passenden Ersatzteilen versorgt werden konnten. Ford Köln stellte dazu Anweisungen zum Umbau von englischen, französischen und amerikanischen V8 LKW zusammen, aus denen auch hervorging welche Teile wo passen. Die Vierzylinder waren nicht für den Fronteinsatz gedacht.
Die Wehrmachts-LKW mit ihren Westfalia Pritschen wurden aus Materialknappheit während des Krieges immer weiter vereinfacht. Zuerst wurden die Kotflügel kleiner um Blech zu sparen, dann kamen sog. "Einheits-Führerhäuser" aus Pressholz und simple Stoßstangen zum Einsatz. Zum Schluß wurden auch noch kleinere Scheinwerfer verwendet, da man zum Schutz vor Fliegerangriffen eh verdunkelt fahren mußte. Die Kühlung der V8 Motoren (insb. bei Kolonnen- und Geländefahrt in Nordafrika) war stets ein Problem, daher waren die späteren Versionen mit zusätzlichen Öffnungen in der Motorhaube und einem höher gelegten und vergrößerten Kühler ausgestattet, was auch die Wattiefe erhöhte. Im russischen Winter bei unter -40 °C kämpfte man dagegen mit startunwilligen Motoren. Mittels einer Lötlampe wurde der Ansaugkrümmer vorgeheizt. Leicht verdunstender Anlasskraftstoff konnte über einen Hahn zum Starten genutzt werden und selbst die Batterie wurde in einer Holzkiste von zwei Petroleumlampen gewärmt. Für den Anhängerbetrieb mußte der Rahmen verstärkt werden, kam es doch häufig zu Rissen im Bereich der Anhängerkupplung.
Eine Sonderstellung nimmt das Halbketten
Fahrzeug "Maultier" ein. Zumindest als Prototyp existierten wohl
1943/44 auch in Deutschland Frontlenker mit Allradantrieb vom Typ G198
TWA.
Die Frontlenker Allrad-Version V3000A wurde in nur 758 Exemplaren
hauptsächlich von der Wehrmacht in Norwegen eingesetzt und erinnert
stark an die amerikanischen COE (cab over engine) LKW.
Nach Kriegsende wurde schnell mit der Produktion der zum Wiederaufbau
dringend benötigten Fahrzeuge begonnen, diese bekamen dann auch
endlich Stoßdämpfer für die Vorderachse, behielten aber zunächst noch
die aus Kriegszeiten bekannten Hartfaser Führerhäuser. Vom Kriegsende im
Mai 1945 bis zum Jahresende lieferte Ford Köln immerhin 2.443 LKW,
zumeist an die westlichen Besatzungsmächte.
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