Mercury

Die Geschichte der Marke Mercury beginnt 1935 in den brandneuen Ford Design-Studios in Dearborn. Das Projekt hatte als Ziel einen höherwertigen Ford mit mehr Augenmerk auf das Styling zu gestalten. Die neue Marke sollte mit den damaligen Mittelklasse GM, Dodge und DeSoto Fahrzeugen konkurrieren, unterhalb von Cadillac oder Fords eigener Luxusmarke Lincoln.

Als 1938 das Projekt kurz vor dem Abschluß stand entschied Edsel Ford, daß der ursprüngliche Name „Ford Falcon“ nicht paßt. Man brauchte einen neuen Markennamen für die Lücke zwischen dem Ford V8 Deluxe und dem Lincoln Zephyr. Edsel Ford selbst entschied sich dann für „Mercury“, die englische Bezeichnung des geflügelten Götterboten aus der römischen Mythologie (allerdings auch für Quecksilber). Merkur ist Gott des Handels und symbolisiert Verläßlichkeit, Geschwindigkeit und Können. Der erste "Mercury Eight" wurde von Bob Gregorie, Fords erstem Chef Stilisten, in enger Zusammenarbeit mit Edsel Ford entworfen.

Mercury 1938
Mercury 1938

Der erste Mercury wurde für 916 $ angeboten und bot mit seinem 95 PS V8-Motor mehr Innenraum und Komfort als das 825 $ teure und 85 PS starke Ford Deluxe Schwestermodell, 66.886 wurden im ersten Jahr gebaut. 1941 folgte der "Station Wagon" Kombi.

Als 1942 bedingt durch die Umstellung auf Rüstungsfertigung die Produktion zum Erliegen kam, war der jährliche Mercury Verkauf schon auf über 155.000 Fahrzeuge angewachsen. Nach Kriegsende wurde die „Lincoln-Mercury Division“ gegründet. Bis 1949 baut man kaum veränderte Vorkriegsversionen, dann bekam Mercury endlich sein komplett eigenes Modell.

Mercury 1950
Mercury 1950

Der 1950er Mercury war das erste Kind dieser Lincoln-Mercury Division. 1950 produzierte die Marke insgesamt 293.658 Fahrzeuge und konnte den Millionsten Mercury vorstellen. Seine völlig neue Pontonform gilt bis heute als Design-Meilenstein.
In den 50er Jahren bekamen die Mercury Innovationen wie das Merc-o-matic Getriebe und 1954 das erste Glasdach im Automobilbau. 1953 erzielt Mercury mit fünf Prozent Marktanteil das erfolgreichste Jahr in den USA. 1955 wird der Mercury Montclair vorgestellt. Im gleichen Jahr wird die Lincoln-Mercury Division aufgeteilt, die beiden Marken fungieren fortan getrennt um sich zwei Jahre später wieder zu vereinigen.
Mit Gründung der neuen Marke "Edsel" wird 1958 die M-E-L Division formiert, die nach dem schnellen Edsel Ende 1959 wieder aufgelöst wird.

Mercury Marauder 1969
Mercury Marauder 1969

Die 60er brachten Musclecars wie Marauder, Meteor und Comet/Cyclone. Der Mustang Ableger Cougar erschien 1967 und wurde in den USA zum "Auto des Jahres" gewählt. Die Cougar XR7 mit knapp 400 PS waren die leistungsstärksten Mercury überhaupt. Doch die Ölkrise ließ die Benzinpreise in den 70ern explodieren, die Käufer fragten nun nach kleineren und sparsameren Typen. Mercury reagierte und importiert ab 1970 aus Europa den CapriBobcat und Topaz ergänzen die Modellpalette. Auch die komplett neuen Cougar Modelle und der Grand Marquis verkaufen sich Ende der 70er recht gut.
1985 kommt der Mercury Sable, Schwestermodell des Ford Taurus mit Frontantrieb. Ein Joint-Venture mit Nissan beschert Mercury 1992 den Mini-Van Villager.

Danach wird es still um Mercury, trotz vieler Versuche seitens Ford wird die Marke als Rentner-Auto angesehen. So hat Ford dann auch beschlossen Ende 2010 die Mercury Produktion einzustellen, auch die neuen Modelle mit Hybrid Antrieb konnten das Image der Marke nicht mehr retten.

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