Die Ford
R-Serie Frontlenker Stadt- und Überlandbusse waren eine Weiterentwicklung
der Thames Fahrgestelle aus den 60er Jahren und unterschieden sich
anfänglich kaum von ihren Vorgängern. Viele
Bauteile wurden von den D-Serie LKW übernommen, auch die vor
der Vorderachse eingebauten Motoren. So konnte der Einstieg
gegenüber dem Fahrerplatz angeordnet werden.
Die
ursprünglichen R192 und längeren R226 Busse wurden
später durch die "metrischen" R1014 und R1114 Varianten
ersetzt. Die Ziffer 1014 steht für zehn Meter lang und einen
140 PS Motor, zuvor waren die Längen noch in Zoll angegeben.
Mitte der 80er Jahren kamen dann die R1015 und R1115 Modelle hinzu. Um
den Boden niedriger gestalten zu können wurden die Turbodiesel
Motoren ab 1978 gekippt montiert.
Die
Getriebe waren voll synchronisiert, auf Wunsch konnten für den Stadtverkehr auch
Automatikgetriebe von Allison verbaut
werden.
Hauptkonkurrent
für die R-Serie auf dem heimischen Markt waren die Bedford
Busse, später auch Anbieter wie Leyland, Volvo und DAF.
Zuschüsse der englischen Regierung für Busbetreiber
bis Ende der 70er Jahre hielten den Bedarf hoch, bis 1986 der letzte
R-Serie Bus gebaut wurde. Frontmotor Busse waren nicht mehr
zeitgemäß, da der Einstieg zu hoch liegt. Dennoch
hielten einige Betreiber wie z.B. Jersey Motor Transport ihren Ford
Bussen die Treue. Grund hierfür war auch die Bereitschaft
seitens Ford Fahrgestelle in nicht standardisierten Abmessungen
für besonders enge Straßen zu bauen.
Häufig
verwendete Aufbauten waren die Willowbrook, Wadham Stringer, Plaxton
"Panorama" und Duple "Dominant" Modelle. Sogar als LKW wurden R-Serie Chassis eingekleidet, darunter auch der Renntransporter des englischen Alan Mann Ford Teams.
Exportiert
wurden die R-Serie Ford praktisch nur in Rechtslenker Commonwealth Länder
wie
Irland, Malta, Zypern und
Neuseeland, wo sie mit ihren dort
hergestellten Aufbauten naturgemäß viel
länger im Einsatz blieben. Tasman Special Vehicles baute mit eigenen Achsen und ISUZU 6BD1
Motoren Busse auf den R-Serie Chassis. In Neuseeland waren Ford Busse derart beliebt, daß
nach Auslaufen der Produktion in England fortan Mazda und Hino BX341
Fahrgestelle als Ford M0509 Trader bzw. N1117 Bus angeboten wurden.
Der
südkoreanische Hersteller Hyundai baute von 1969 bis 1976 den Ford R192 mit dem 125 PS starken und als R182 von 1973 bis 1977 mit dem 150 PS Dieselmotor.