Ford Mustang (T5) 1964-1967

Baujahre: 1964-1967, 607.568 Stück
Motor: Reihensechszylinder, wassergekühlt, hängende Ventile
             V8: "small-block Windsor" Motor, wassergekühlt, hängende Ventile
Kraftübertragung: Dreiganggetriebe (a.W. Viergang) oder Automatik, Hinterradantrieb

Ford Mustang in der Endkontrolle
Ford Mustang

Europäische Exporteure eroberten mit ihren Modellen zunehmend die amerikanische Kundschaft. Dies verwunderte kaum, da die Hälfte der Neuwagenkäufer ein Alter von 18 bis 34 Jahren aufwies und großen Wert auf sportliche, individuelle und vor allem preiswerte Fahrzeuge legte. Die Marktforscher von Ford Vizepräsident Lee Iacocca zählten zu den ersten, die diese Tendenz bemerkten.

Die Vision des kleinen schnittigen Sportwagens für unter 2.500 Dollar war geboren. Der erste, wohl noch vom Thunderbird geprägte Prototyp entstand, unter der Bezeichnung T5, als sportlicher Zweisitzer. Ein niedriger Preis sollte durch verwenden von Komponenten aus dem Ford Cardinal und Consul gewährleistet werden. Im ersten Anlauf konnte jedoch noch nicht überzeugt werden, da Kriterien wie z.B. vier Sitze nicht erfüllt wurden. Für den zweiten Prototyp engagierte Iacocca vier Teams um seine Ideen in die Tat umzusetzen. Das Ford Division Team um Joe Oros und David Ash überzeugte schließlich Iacocca und Henry Ford II, und der Wagen konnte 1964 auf der Weltausstellung in New York vorgestellt werden.

Bei der Namensfindung stand das Jagdflugzeug P51 Mustang Pate. Das Legendäre Running Horse entstammt in dynamisch modifizierter Version der Motorverkleidung der Königin der Lüfte. Da die Firmen Kreidler und Krupp sich in Deutschland den Namen Mustang schon für Mopeds und Lastwagen gesichert hatten wurde der Mustang hierzulande - etwa zeitgleich - als T5 angeboten.

Was in Deutschland als Renault 4 oder VW Käfer unter dem Deckmantel "Studentenauto" Karriere machte, war der rund 4,50 Meter lange Mustang in Amerika. Mit einer beispiellosen Werbekampagne gelang es Ford, innerhalb von vier Monaten über 100.000 Exemplare abzusetzen. Der Mustang der ersten Generation verkaufte sich bis 1973 knapp drei Millionen Mal. Eine neue Ära im amerikanischen Fahrzeugbau, die der Pony Cars wurde eingeläutet. Als Musclecar hatte es der Mustang schwer sich gegen andere Marken durchzusetzen, weshalb Ford auf Carroll Shelby zurückgriff.

Die Produktion startete am 9. März 1964 in Dearborn, Michigan. Der erste Mustang wurde am 17. April 1964 ausgeliefert. 2368 Dollar kostete die Standard-Version mit 101 PS starkem und 170 cid großem Reihensechszylinder Motor, erhältlich als Hardtop und Convertible. Mitte August 1964 endete das erste Produktionsjahr. Als Motoren standen der 170 ci Reihensechszylinder (101 PS), 260 ci V8 (164 PS), 289 ci V8 (210 PS) zur Wahl. Ab Juni wurde der 260er V8 durch einen neuen 289er V8 (200 PS) ersetzt. Die anderen Motoren bekamen eine Leistungssteigerung.
Die deutschen Ford Haupthändler boten den T5 Sechszylinder als Hardtop Einstiegsmodell für 16.100 DM an, die Preisspanne reichte bis 18.135 DM für ein V8 Cabriolet (plus Überführung und Wunschausstattung).

Das Modelljahr 1965 begann am 1. September 1964 mit der Einführung des 2+2 Fastback. Ende Januar 1965 stellte Carroll Shelby den ersten Shelby Mustang der Öffentlichkeit vor. Alle 1965 gebauten Shelbys (L.A.) waren weiß und hatten meist zwei blaue LeMans-Streifen und die Fastback Karosse. Das galoppierende Pferd in der Kühlergrill Mitte wurde dreifarbig und wanderte an die Seite. Der optimierte 289 High Performance Motor (306 PS) mit COBRA-Schriftzug inhaliert durch eine Lufthutze in der Fiberglashaube.
Nach dem ersten sehr erfolgreichen Produktionsjahr wurde die "GT equipment group" als Ausstattungsoption eingeführt. Optisch unterschied sich diese Variante durch Kotflügel Embleme, seitlichen GT-Streifen, Doppelauspuffanlage und Nebelscheinwerfern im Kühlergrill. Zu den inneren Werten zählten die Scheibenbremse vorn und nicht zuletzt die 4-fach Vergaser Motoren mit 289 ci (225 PS) bzw. dem 289 ci Hi-Perfomance (271 PS). Die Motorenpalette umfasste auch einen neuen 200 ci Reihensechszylinder (120 PS).

1965 Mustang Hardtop Indianapolis Pace Car
Das 65er Convertible Modell wird zudem zum offiziellen Pace Car des 48ten Indianapolis 500 Rennen ernannt. Es werden 36 (260 ci) Fahrzeuge in Wimbledon White, der Pace-Car-Farbe, gebaut.

Optisch wurden 1966 nur kleinere Revisionen vorgenommen. Auffallend war der geänderte Grill, der nun ein waagerechtes Rippendesign aufwies. Die Sonderausstattungsliste wuchs auf insgesamt 70 Optionen. An den Motoren wurden keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen, alle 66er Motoren waren nun blau. Innen kamen sportliche Rundinstrumente.
Die Shelby Farbpalette wurde um die Farben rot, blau, grün und schwarz, in Kombination mit weißen Streifen, erweitert. Für die Autovermietung Hertz wurden exklusiv 1.000 Fahrzeuge mit goldenen Streifen ausgeliefert. Sechs Shelby Cabriolets wurden produziert, die jedoch nie in den Verkauf gelangten.

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