Ford M656, M757, M791

Baujahre: 1968/69 in den USA, Stückzahl rund 500
Motor: Cummins Sechszylinder OHV Vielstoff Turbodiesel Typ LDS465-2, 7,83 Liter Hubraum, 195 PS
Kraftübertragung: Allison TX-200-6 6-Gang Automatik Getriebe, 8x8 Allrad Antrieb (pneumatisch zuschaltbar), beide vorderen Rockwell Achsen werden gelenkt

 Ford M656 5to Militär LKW

Diese Allrad LKW entwickelte Ford Anfang der 60er Jahre für den Einsatz in der US-Armee um die in den 50er Jahren eingeführten M54 6x6 Fahrzeuge zu ersetzen. Im April 1966 wurde dieser Typ von der US-Army als Standard-Fünftonner ausgewählt, nachdem bereits ab 1960 der XM-453e2 Prototyp getestet wurde. Drei Varianten werden gebaut:

Ford XM757 mit Persching Raketen Beladung
Ford XM757 mit Persching Raketen Beladung

Entwickelt wurden diese Frontlenker LKW hauptsächlich für den Abschuss von Persching 1a Lenkraketen in Europa, viele davon wurden in Deutschland stationiert. Die Abschussrampen konnten innerhalb kürzester Zeit im Gelände aufgebaut werden, was natürlich die Ortung durch den Gegner erschwert. Dabei half auch die gegenüber einem Kettenfahrzeug hohe Geschwindigkeit dieser LKW, zudem konnten die Fahrzeug per Transportflugzeug verlegt werden.

Alle drei Varianten sind schwimmfähig, dazu werden die Dichtungen der Türen und Ladebordwände aufgeblasen, vier Lenzpumpen befördern dennoch eingedrungenes Wasser wieder nach außen. Der Motor taucht dabei ins Wasser ein und ist deshalb komplett abgedichtet. Um den Auftrieb auszugleichen wurden einige Profile mit Polyurethan ausgeschäumt. Die Steigfähigkeit beträgt 60 Prozent. Die 8x8 Achsaufhängung an Parallelogramm Lenkern ermöglicht eine gleichmäßige Radlastverteilung auch in schwierigem Gelände. Eine vom Motor angetriebene Zehntonnen-Winde hilft wieder freizukommen.

Durch das Vinyl Faltverdeck, die klapp- und abnehmbare Windschutzscheibe sowie die leichte, verschweißte Aluminium Karosserie konnten diese LKW auch per Luftfracht transportiert werden. Bei der Konstruktion der Kabine wurden sogar schon Computer eingesetzt. Um Werkzeugkosten zu sparen wurden größtenteils Strangpreßprofile verwendet. Für die Montage eines Maschinengewehrs sind Halterungen vorgesehen.

Der Fahrerplatz wurde angeblich nach ergonomischen Gesichtspunkten ausgelegt. Durch das unter Last schaltbare Automatik Getriebe brauchen die Fahrer kürzere Anlernzeiten. Ansonsten wurde neben einer Servolenkung kaum Komfort geboten. Der Motor war so laut, daß Gehörschutz verwendet werden mußte. Bremse und Schaltung arbeiten Druckluft unterstützt. Die Bremsen sind komplett abgedichtet um den Verschleiß im Gelände zu verringern und stellen sich automatisch nach. Es wurde Wert auf möglichst einfache Wartung und lange Lebensdauer gelegt. Viele Bauteile besitzen eine lebenslange Schmierung und mußten nicht mehr abgeschmiert werden. Zudem wurden bei der Konstruktion möglichst viele Gleichteile mit anderen Militärfahrzeugen verwendet um den Teilenachschub zu vereinfachen. Die auch beim M54A2-2 verwendete Motor-Getriebe Einheit kann leicht am Stück mit allen Kühlern getauscht werden. Auch bei den Achsen werden nur wenig verschiedene Komponenten benötigt.

Bei den Militärübrungen kam es zu Verkehrsunfällen und Missgeschicken wie Steckenbleiben oder Ausrutschern in den Straßengraben. Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit den amerikanischen LKW wurde für die Pershing II der deutsche MAN verwendet, jedoch mit anderer Antriebstechnik.

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