Carden-Loyd Universal Carrier (T-16)

Baujahre: ca. 1939-1945
Stückzahl: über 200.000, davon ca. 26.000 aus England, 5.600 aus Homebush (AUS), 29.000 aus Windsor (CDN), 520 aus Neuseeland sowie den USA
Motor: 3,6 Liter Achtzylinder Seitenventil Ford V8 Benzinmotor (GAE) mit 65 PS (No.1), später 3,9 Liter Motoren mit 85-95 PS aus Kanada und USA (No.2+3)
Kraftübertragung: 4-Gang Schaltgetriebe Ford TA/TK-7000

Universal Carrier
Fertigung im kanadischen Ford Werk Windsor 1941

Ursprünglich wurden diese Kettenfahrzeuge von Vickers-Armstrong entwickelt und für die alliierten Streitkräfte gebaut. Es gab unzählige Versionen mit und ohne Bewaffnung (z.B. als Anlasser Generator für Panzer Kompanien) die u.a. bei Bren, Cavalry, Scout, Wolseley und Mortar gebaut wurden. Das Vorgänger Modell Carden-Loyd Mk VI nutze noch den T-Modell Motor als Antrieb.
Motor, Getriebe und der Kühler im Heck stammten vom britischen Fordson LKW. Gelenkt wurde, indem man die linke bzw. rechte Bremstrommel (Bendix, später Lockheed) betätigt. Für kleine Lenkbewegungen wurden die Laufräder verschoben. Neben der Fertigung in Großbritannien wurden auch größte Stückzahlen im Ford Werk Windsor (Kanada) montiert.

Sechs Schützen, ein Fahrer und der Kommandant fanden im nur leichtgepanzerten und nach oben offenen Fahrzeug Platz, das Geschwindigkeiten bis 55 km/h ermöglicht.

Die Wehrmacht kopierte den Kettenantrieb und verwendete ihn im "Maultier", setzte aber auch Beutefahrzeuge vom Typ Universal-Carrier ein.
Ein Bundeswehr Vollkettenfahrzeug der ersten Stunde war der Universal Carrier. Das Fahrzeug wurde zum Transport von Waffen, Munition, Soldaten und Material auf dem Gefechtsfeld eingesetzt. Aus Großbritannien wurden 300 Stück für die Bundeswehr als »leicht gepanzerte Schützenwagen« beschafft. Die Lieferung erfolgte in einem ersten Los von 181 Stück im März/April 1956 und in einer Restlieferung von 119 Stück im Oktober/November 1956. Der Auftragswert betrug 2,5 Millionen DM, für Ersatzteile musste noch einmal eine halbe Million DM bezahlt werden. In der Mehrzahl handelte es sich um Universal Carrier, Typ No. 1 Mk II, - No. 1 Mk II MMG (Vickers 303 medium machine gun) und - No. 1 Mk II 3" Mörser, mit Dreilaufrollen-Fahrwerk. Die an die Bundeswehr gelieferten Fahrzeuge wurden in der Mehrzahl von Ford Kanada produziert. Die niedrige Silhouette und seine Geschwindigkeit ließen ihn in der Bundeswehr als Aufklärungspanzer geeignet erscheinen. Er wurde zumindest für eine gewisse Zeit als Halbgruppenfahrzeug, bestückt mit einem MG, eingesetzt. In dieser Rolle konnte der »Universal Carrier« jedoch nicht befriedigen, so dass am Ende wieder die angestammte Rolle als gepanzertes Transportfahrzeug eingenommen wurde.

Auch zur Erstausstattung der Hauptverwaltung für Ausbildung der Kasernierten Volkspolizei (NVA Vorläufer) in der DDR gehörten 26 britische »Carrier Universal Mk I«. Das waren die ersten gepanzerten Vollkettenfahrzeuge, die im März 1949 als »Schlepper (englischer Herkunft)« von der Roten Armee übernommen wurden. Rund 3.900 dieser kleinen, wendigen, 4,5 t schweren Schlepper erhielt die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg zur Versorgung der Einheiten von Großbritannien entsprechend dem Lend-Lease-Vertrag. In der NVA kamen diese Fahrzeuge zum Transport von Personal oder Materialien zum Einsatz. Die Besatzung bestand aus zwei Mann, zusätzlich konnten bis zu sechs Schützen transportiert werden. Dabei war die Bewaffnung mit der 14,5 mm Panzerbüchse PTRD-41 und dem 7,62 mm MG DT möglich. Unter dem Tarnnamen »Edith« kam der Carrier auch als Munitionsschlepper zum Einsatz. 1953 wurden sämtliche Carrier Universal Mk I an die Hauptverwaltung der Volkspolizei übergeben. Zwei Schlepper mußten wegen völligem Verschleiß abgesetzt und zur Gewinnung von Ersatzteilen verwendet werden. Somit war der "Carrier Universal" das einzige Fahrzeug, das in beiden deutschen Streitkräften zum Einsatz kam. Bundeswehr, NVA, Schweizer Armee und Staaten des Commonwealth setzten noch bis ca. 1960 das kompakte Kettenfahrzeug ein. In der Schweiz kam ab 1969 auch die Eintonnen Ratrac S/69 Raupe mit Ford Typ 200 Sechszylinder Benzinmotor zum Einsatz.

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