Bei bestem Wetter
erfreute sich unser Clubstand im Schloßpark regen Zuspruchs. Drei FOMCC
Teams traten bei der diesjährigen Trips Fahrt mit Ford A Hot-Rod,
Y-Modell und Mustang als Teilnehmer an.
Zum 90. Geburtstag darf es schon etwas Besonderes sein: Und so wurden
die Teilnehmer der 31. Wolfgang Graf Berghe von Trips – Gedächtnisfahrt
auf eine spannende Spurensuche kreuz und quer durch die Heimat der 1961
in Monza tödlich verunglückten Motorsportlegende geschickt. Hundert
Oldtimer machten sich von Schloss Loersfeld aus auf die 134 Kilometer
lange Strecke, vorbei an Stationen aus seinem Leben: Durch schöne
Alleen und prächtige Parks, auf Stippvisite mit altem Adel und jungen
Dörfern wie das gerade aus dem Boden gestampften Manheim-Neu.
Auf Schnelligkeit kommt es bei der Trips-Fahrt nicht an, auch wenn so
manches PS-Monster zur Freude der Zuschauer seine Muskeln spielen ließ.
Der Weg zu den einzelnen Kontrollpunkten führte durch den kleinen Ort
Langenich, wo die gräfliche Familie Besitzungen hatte, zum Schloss
Frens im benachbarten Quadrath-Ichendorf, und Burg Binsfeld, das heute
ein Altenheim ist. Die Bewohner hatten es sich auf den Bänken im Hof
bequem gemacht und freuten sich über den Besuch der in der Sonne
blinkenden Blechparade. Burg Hemmersbach in Horrem, auf der der Graf
aufwuchs – ist heute nicht mehr zugänglich – eine Ausnahme wurde
nur wegen der Rallye gemacht. Die Trips’sche Sportstiftung und Teile
des Museums sind inzwischen nach Schloss Loersfeld umgezogen, von wo
aus die Fahrt seit 2007 startet. Der Rest ist am Nürburgring zu
bewundern.
Kleine Aufgaben warteten auf die Fahrerinnen und Fahrer, viele hatten
die Kleidung stilecht dem Jahrzehnt ihres Oldies angepasst und ließen
mit Schirmmützen und Hosenträgern, Hüten und Tüllröcken alte Zeiten
lebendig werden. Vor dem Zollstock und der Stoppuhr waren alle gleich,
da half auch kein Tuning: Fahrtechnisches Geschick und viel Gefühl war
gefragt, wenn es etwa darum ging, bis auf 85 Zentimeter an einen
Pfosten heranzufahren, den Wagen exakt 1,75 Meter vorzufahren oder eine
Strecke von 240 Metern in der Geschwindigkeit von 16 km/h zu
bewältigen. Als kleine Denksportaufgabe hatten sich die Organisatoren
Fragen rund um das Leben des erfolgreichen Rennfahrers ausgedacht. Wie
viele Helme sich beispielsweise in der neuen Ausstellung in Schloss
Loersfeld befinden, ließ sich nur herausfinden, wenn man die Treppe ins
Obergeschoss hinaufstieg und die Sammlung mit den vielen
Erinnerungsstücken unter die Lupe nahm.
Ein ganz besonderes Erlebnis war der Abstecher über den Sportplatz in
Horrem: Die Bodenfläche für das Stadion und den Graf-Eduard Park kam
als Schenkung in den Besitz der einstigen Gemeinde. Bei der Ehrenrunde
um die Aschebahn durfte ausnahmsweise mal ganz viel Staub aufgewirbelt
werden. Sehr originell auch, dass der Wanderpokal am Ende ausgerechnet
an den Fahrer eines kleinen Gogomobils ging. Der goldene Riesen-Pott
passte kaum auf den Rücksitz.