Motor/Hubraum: 4-Zylinder Reihenmotor mit 2100 ccm
Leistung: 485 PS / 357 kW
Ford ging bei der Produktion des RS200 nach Gruppe B-Reglement seinen
eigenen Weg. Während die anderen Hersteller 200 relativ zivilisierte
Straßenautos bauten und dann zusätzlich eine radikal modifizierte
Evolution (20 Stück) für den Motorsport auflegten, produzierte und homologierte Ford 200 kompromisslose
Sportwagen. Der Unterschied zwischen Rallyeauto und Straßenversion lag
in der Homologation von sogenannten „Variant Options“ wie andere
Bremsen, Übersetzungen etc.
Die Produktion der 200 Ford RS200 war im Januar 1986 abgeschlossen und die Homologation erfolgte zum 1. Februar 1986. Weniger Tage später feierte der Allradler bei der Schweden Rallye sein WM-Debüt.
Gleichzeitig im Frühjahr 1986 begab sich Chefingenieur John Wheeler an
die Entwicklung des Evolutionsautos und Brian Hart an die Entwicklung
des 2,1 Liter-Evolutionsmotors für die ab 1987 geplante Gruppe S.
Schwere Unfälle in Portugal und Korsika lösten jedoch Diskussionen über
ein vorzeitiges Ende der Gruppe B aus. Mit den Teams wurden Lösungen
gesucht, um die Sicherheit im Rallyesport zu verbessern. Ein Vorschlag
war es, die Gruppe S-Autos mit einem Gruppe A-Motor mit begrenzter
Leistung ausgestattet werden, von denen 5000 Stück gebaut werden
mussten. Ford hatte so einen Motor für den Sierra Cosworth RS500
gefunden. Im Frühjahr 1986 waren die Pläne für die geplante Gruppe
S-Evolution des RS200 schon weit fortgeschritten, als die Gruppen B und
S beide abgeschafft wurden. Danach konzentrierte sich die Ford
Motorsportabteilung in Boreham/England nun auf die Entwicklung des
Gruppe A-Autos.
Das Konzept des Gruppe S-Autos setzte John Wheeler jedoch in Eigenregie
um. Als Basis für das hier gezeigte Fahrzeug diente ein RS200
Testwagen, dessen Heck bei einer Rallyecross-Veranstaltung stark
beschädigt worden war. Mit Hilfe von einigen Motorsport-Firmen in
England entstand zwischen 1987 und 1990 Wheelers einzigartige Gruppe
S-Evolution. Die erste Ausfahrt erfolgte 2010, der erste Historic
Rallyeeinsatz 2011. Der stark modifizierte Leichtbau RS200 steht heute
in vollem Rallyetrimm mit Allradantrieb da, mit 485 PS und 585 Nm
Drehmoment und zeigt, wie der Rallyesport bei Ford nach 1986 hätte
aussehen können.