Ford auf der besucherstärksten Klassik-Messe
Es mag ohne Zweifel Oldtimer-Fans geben, die niemals selbst an
ihren Automobilen schrauben. Der Ford-Stand auf der Essener
Techno-Classica setzte klar einen anderen Akzent und widmete sich der
„Restaurierung alter Autos“.
Ein so genannter „Scheunenfund“ veranschaulichte eindrucksvoll das
Thema „Restaurierung“: ein Weltkugel Taunus im Originalzustand, nachdem
er jahrelang den Prozessen der Vergänglichkeit ausgesetzt war. Direkt
daneben präsentierten die 15 teilnehmenden Ford-Clubs ein tadellos
restauriertes Exemplar des gleichen Typs.
Allein dieser Kontrast regte viele Besucher an, von eigenen Erfahrungen
zu berichten, über Methoden der Wiederherstellung zu diskutieren oder
sich Ratschläge zu holen.
Neben Karossen waren auch Motoren, Achsen oder Getriebeteile zu sehen, um das Thema Restauration zu dokumentieren.
Dieser Schwerpunkt wurde wie immer im Vorfeld von den Ford Clubs festgelegt.
Diesen Ford-Fans kam bei der Techno-Classica in diesem Jahr eine
besondere Bedeutung zu. Organisation, Transport der Fahrzeuge und
Standelemente sowie Möblierung und Besucherbetreuung lagen zum Teil in
ehrenamtlichen Händen. Ford-Mitarbeiter waren tageweise am Stand und
waren ebenfalls Ansprechpartner für die Besucher. „
Ich fühle mich auch nach 13 Jahren Pension diesem Unternehmen so verbunden, dass ich das gerne tue“,
erklärt Christian Beien. Gemeinsam mit Erwin Klein, ebenso ehemaliger
Ford-Mitarbeiter, war er jeden Tag vor Ort und erlebte viele Menschen,
die ihre persönliche Geschichte zu den Autos zu erzählen hatten. Beide
sind Mitglied im Ford Oldtimer und Motorsportclub Cologne.
Qualität der Arbeit der Ahnen
Unter den Gästen war auch Heribert Deutsch, dessen Großvater
1916 in Köln-Braunsfeld das gleichnamige Karosseriebauunternehmen
gegründet hatte. Der 68-Jährige schätzt, dass die Firma bis zur
Schließung im Jahre 1972 rund 30.000 Neufahrzeuge in ein Cabriolet
umbaute, darunter einen großen Anteil von Ford. Nun konnte der Enkel
des Gründers in Essen erneut die Qualität der Arbeit der Ahnen
bewundern – am wunderschönen P7a mit dem offenen Verdeck, den Jörg
Schreiber (FOMCC und OSI IG) beisteuerte. Und zu der Gelegenheit ließ
sich auch trefflich darüber diskutieren, dass die Konsole in der Mitte
des Innenraum nur deshalb eingebaut worden war, um die gesamt Karosse
zu stabilisieren – sie war nämlich durch das Abtrennen des Daches
„weicher geworden“. Und auch die Frage, warum denn am Anfang der 70er
der Boom mit Cabrios einbrach, weiß der Experte zu beantworten: „
Das hatte mit den Damen und der Mode mit hochgesteckten Frisuren und Haarteilen zu tun – die hielten dem Fahrtwind nicht stand“, so Deutsch.
Schließlich diente der Ford-Stand auf der Techno-Classica auch einem
guten Zweck. Die Marketing-Abteilung hatte Merchandising-Artikel für
eine Tombola der Lebenshilfe Gießen zur Verfügung gestellt.
Unter den Teilnehmern wird ein klassischer Ford Transit verlost.
Text: Ford
Fotos: FOMCC