Familienunternehmer von Weltrang
1919, mit 57 Jahren, zog sich Henry Ford aus der Konzernführung zurück
und übergab das Zepter an seinen Sohn Edsel. Im selben Jahr erwarben
der Patriarch, seine Frau und sein Sohn gemeinsam fast alle Aktien in
Streubesitz. Für die damals unvorstellbare Summe von mehr als 105
Millionen US-Dollar wurden die Fords alleinige Besitzer der Ford Motor
Company – die damit erstmals seit ihrer Gründung ein wirkliches
Familienunternehmen war. Auch auf dem hart umkämpften Automobilmarkt
übernahm Ford die Mehrheit: 1922 trugen 55 Prozent der gesamten
Weltproduktion das Blaue Oval.
Ein Schicksalsschlag zwang Henry Ford, an die Spitze des Konzerns
zurückzukehren: 1943 starb sein einziger Sohn Edsel mit 49 Jahren an
Krebs. Zwei Jahre lang führte der knapp 80-Jährige nochmals den größten
Automobilhersteller der Welt. Erst am 21. September 1945 verabschiedete
er sich endgültig aus dem Vorstand und empfahl zugleich seinen Enkel
Henry Ford II. – Edsels ältesten Sohn – als Nachfolger. Wie von dieser
schillernden Persönlichkeit zu erwarten, bedeutete der Rückzug keinen
Ruhestand. Henry Ford verfolgte seine zahlreichen Interessen, entdeckte
neue Objekte seiner ungebrochenen Neugier und war fast täglich in
Geschäften unterwegs – bis zu seinem letzten Tag, dem 7. April 1947.
Text: Ford, Bild: fomcc