Facettenreich und
mit der Faszinationskraft einer lebendigen, liebevoll gepflegten
Historie präsentierten sich die Ford Clubs auf der 25. Techno-Classica
in Essen. 15 Old- und Youngtimer ließen auf dem 650 qm großen Ford
Clubstand in Halle 3 „gute, alte Zeiten“ aufleben, während ein
aktuelles Modell – der Ford Formel 1.0 mit der mehrfach
ausgezeichneten Ecoboost-Motorentechnologie – den Bogen zur Gegenwart
schlägt.
Die auf der weltweit wichtigsten Messe für klassische Automobile
vertretenen Clubs hatten das Thema „45 Jahre Ford Escort“ unter dem
Blickwinkel Motorsport in den Mittelpunkt ihres Auftritts gestellt. Das
sichtbare Resultat: ein beeindruckendes Feld teilweise noch aktiver
Ford-Rennfahrzeuge, die auf Rundstrecken und Rallyekursen zu den
erfolgreichen Trophäenjägern ihrer Zeit zählten.
So präsentierten sich aus der ersten Escort Modellgeneration ein RS1600
Werks-Rallyefahrzeug und ein RS1600 Gruppe 2. Aus der zweiten Baureihe
waren zwei RS1800 zu bewundern: eine Gruppe 2-Variante von Zakspeed und
ein Rallyefahrzeug nach Gruppe 4-Reglement. Ein Escort Turbo der
dritten Modellgeneration in Gruppe A-Ausführung und ein Sierra Cosworth
RS500, Gruppe A aus der Kölner Werkssammlung runden die beeindruckende
Sportschau ab. Charismatische Markengefährten des Escort wie ein Ford
Fiesta X (MK I) im Gruppe H-Trimm, ein Capri RS2600, ein Ford
Granada Turnier „Rennfeuerwehr“-Wagen auf MK II-Basis, ein OSI 20m/TS und
ein Elden Formel Ford waren ebenfalls mit von der Partie in Essen.
Einen großen Zeitsprung, der die Besucher zurück bis zu den Wurzeln der
Marke mit dem blauen Oval führte, stellt die Retrospektive zum 150.
Geburtstag des Firmengründers Henry Ford dar. Die Clubs würdigten dem
Initiator der globalen Automobilisierung mit mehreren Exponaten: einer
Rekonstruktion des ersten „Quadricycle“, einem Fordson-F Schlepper von 1921
und einem Modell AA-Abschleppwagen.
Natürlich fehlte auch das legendäre T-Modell nicht. Zu sehen waren eine
manuell gefertigte „Tin Lizzie“ aus dem Jahr 1909 und die berühmte
Fließbandversion in der Einheitsfarbe Schwarz.
Henry Ford unterschied sich von vielen anderen Idealisten dadurch, dass
er seine Visionen nicht predigte, sondern in die Tat umsetzte. Selbst
ein Mann aus dem einfachen Volk, wollte er für eben dieses Volk ein
Auto bauen, das „groß genug ist für die Familie, aber auch klein genug
für den Einzelnen“ und es zu einem Preis anbieten, „dass jeder, der ein
ordentliches Gehalt bekommt, in der Lage sein wird, es zu kaufen, um
mit der Familie die Segnungen der Stunden in Gottes in freier Natur zu
genießen“.
Der geniale Großindustrielle und umtriebige Investor in alle möglichen
Zukunftsprojekte brachte die Auto-Großserienproduktion entscheidend auf
den Weg, als er sich aus der Fleischverarbeitung das Fließbandprinzip
abschaute, auf seine Branche übertrug und so die Effizienz und
Wirtschaftlichkeit der Massenfertigung in einer Art Quantensprung nach
vorne katapultierte. Und wenn auch der Globalitätsbegriff noch nicht
geläufig war, „global“ war Lizzie damals schon. Gebaut wurde sie
nämlich nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in England,
Dänemark, Frankreich, Argentinien, Japan und sogar in Deutschland
(Berlin-Moabit). 15 Millionen des zierlichen wirkenden, aber überaus
robusten Gefährts wurden insgesamt gebaut – ein Rekordwert für
Jahrzehnte und ein Meilenstein der Automobilgeschichte.