Techno Classica 2012
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40 Jahre Consul/Granada
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Die
Consul/Granada-Baureihe wurde im März 1972 als Nachfolger für die P7b
Modelle präsentiert. In England wurden dadurch die Zephyr und Zodiac
Baureihen abgelöst. Er war mit 500 Millionen D-Mark Investitionen die
bisher teuerste Entwicklung der Kölner und englischen
Entwicklungszentren unter dem Code MH (Mark-Hummer).
500 Mitarbeiter waren mit der Entwicklung des neuen Typs beschäftigt,
eine Zahl, die mit dem Fortschreiten der Arbeiten um weitere 3000
aufgestockt wurde. Laufen lernte der „MH“ auf dem Ford-Testgelände in
Lommel/Belgien. Hinzu kamen tausende von Testkilometern vom Polarkreis
bis nach Afrika - mehr, als bis dahin jedes andere europäische Auto vor
Produktionsbeginn absolviert hatte. In der Schlußphase der Entwicklung
wurden rund 100 Prototypen und Vorserienfahrzeuge im Rahmen eines
Bewährungsprogramms an Marketing-, Kundendienst- und
Verkaufsmitarbeiter ausgegeben. Davon erhoffte man sich letzte
Anregungen und Tips für die Konstrukteure, bevor die Bänder anliefen.
Die Marketing-Strategen ließen den Konstrukteuren und Designern viel
Spielraum. Das Ergebnis war eine besser verarbeitete Karosserie und die
völlig neu entwickelte Schräglenker-Hinterachse mit unabhängig
voneinander aufgehängten Rädern. Sie gehörte zu den bestgehütetsten
Geheimnissen des neuen Ford.
Die Consul und Granada fanden großen Anklang. Obwohl das Debüt der
neuen Limousine in eine Zeit leichter Konjunkturschwäche fiel,
verkauften die Kölner vom Fleck weg 101.878 Exemplare allein in
Deutschland. Angeboten wurden Consul und Granada zunächst in drei
Karosserievarianten: Es gab eine viertürige Limousine, einen
fünftürigen Kombi - im Ford-Jargon „Turnier“ genannt - und ein Coupé.
Der Turnier war mit einer maximalen Ladefläche von fast drei
Quadratmetern und einem Volumen von 2,18 Kubikmetern lange Zeit der
größte Kombi auf dem deutschen Markt.
Mehr als ein Drittel aller in Köln produzierten Consul und Granada
wurde exportiert, und zwar vor allem nach Italien, Frankreich und
Skandinavien. Der „Hüftschwung“ beim Coupé war Ende 1974 verschwunden.
Wer mit der werksseitig angebotenen Motorpalette nicht auskam, den
verwies Ford an die Stuttgarter Schwabengarage. Dort wurden 2,3l und
2,6l-Granada mit einem May-Abgasturbolader auf 185 beziehungsweise 207
PS aufgeblasen. Schon bei der kleineren Maschine reichte das für
Beschleunigungswerte unter zehn Sekunden von 0 auf 100 km/h.