Techno Classica 2009
70 Jahre Taunus
40 Jahre Capri


Jubiläen auf der TechnoClassica
Die 21. TechnoClassica war wieder ein voller Erfolg. An den fünf Messetagen während des ersten Aprilwochenendes strömten mehr als 165.000 Besucher durch die Essener Messehallen. Unser gemeinsamer Clubstand mit den Alt-Ford-Freunden, dem Capri Club Deutschland, dem Escort MKI Register, der Granada IG und der OSI IG stand in diesem Jahr ganz im Zeichen zweier Jubiläen. Der Taunus hat bereits 70 Jahre auf dem “Buckel”. Dem Capri gebührten die Ehren zum 40. Geburtstag.

70 Jahre Taunus

Waffeln im Fordpflaumen-Design
Unsere Brot-und-Butter-Autos Vorkriegs-Buckel, Weltkugel, P3, P4 und Knudsen Coupe wurden bestaunt und standen unzählige Male Modell fürs Fotoalbum. Kulinarische Leckerbissen - Waffeln mit eingebrannter Fordpflaume - erfreuten sich größter Beliebtheit und schufen beste Rahmenbedingungen zu neuen Kontakten, Smalltalk und intensiven Fachgesprächen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir neue Mitglieder für den FOMCC gewinnen.

Ford Waffeln
Eine weitere Attraktion auf unserem Stand waren die Waffeln in Form der Ford Pflaume

Geburtstagskinder
1939 rollte der “Buckel Taunus” (G 93A) erstmals über die Straßen. Die Synthese aus “Ford Eifel” (modifizierter Motor) und amerikanischem Design wurde im Jahr 1938 von den deutschen Ford Werken entwickelt. Was damals wohl kaum jemand ahnen konnte, dies ist der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. Nachdem der Mittelklassewagen aufgrund kriesgsbedingten Produktionsstopps 1948 wieder in Serie ging, genießt der “Buckel” wegen zahlreicher Sonderbauten hohe Absatzzahlen. Zwei- und viersitzige Cabrios, Kastenwagen, Kombis und viertürige Taxen mit verlängertem Radstand wurden von diversen Karosserie-Bauern erstellt und über Ford-Händler vertrieben.

“Gedichte aus Stahl”
Als ein “Gedicht aus Stahl” betitelte die Fachpresse die “Weltkugel”. 1952 wurde die legendäre Ära der M-Modelle an den Start gebracht. Geräumiger Innenraum, glatte Seitenfläche, große Fenster und eine meisterhafte Konstruktion: die selbsttragende Pantonkarosserie  waren, die stilprägenden Merkmale dieses familienfreundlichen Modells. Exklusiv wurde es ab 1955. Der 15m deluxe mit modischer Zweifarblackierung, Weißwandreifen und der markanten Front mit ihren Haifischzähnen wurde zum edlen Blickfang auf den Straßen der jungen Republik. Der Volksmund nannte diese Variante “Dienstmädchen in Abendkleid”.

Nach amerikanischem Vorbild
Barock wurde es Ende der 50er Jahre. Der Haifisch bekam mit den Heckflossen seine rückseitige Entsprechung und das Farbspiel zweifarbiger Lackierung plus Chromleisten entstand nach Vorbild aus Übersee. Der 17m (P2) ging als erstes deutsches Fahrzeug auf McPherson-Federbeinen.

Form folgt Funktion
In der ersten Hälfte der 60er Jahre verlor der 17m die Zähne und die Heckflossen bildeten sich zurück. Die Karosserie wirkte kompakter, weil runder. Form folgt Funktion könnte man durchaus meinen: Stromlinienform, integrierte Stoßfänger nebst hochgezogener dreidimensionaler Windschutzscheibe erwiesen sich als besonders windschnittig. Die Badewanne avancierte zum Verkaufsschlager.
Weitere Taunusmodelle folgten: So der 12m P4 (1962), der erste Ford mit Vorderradantrieb und neu konzipiertem V-Motor. 1964 stieg der 17m/20m P5 zum europaweiten Erfolgsmodell auf. 1967 wurde er vom glücklosen P7a abgelöst, der nach nur einem Jahr durch den gefälliger wirkenden P7b ersetzt wurde. 1966 kam der 12m/15m P6 auf den Markt.

Ab 1970 bekam der kleine Taunus wieder Hinterradantrieb und die markante Front mit der “Nase”. Der damalige Ford-Chef Semon E. Knudsen wollte Ford-Modellen weltweit ein markantes Gesicht verleihen, das auch beim P7b in geringerer Ausprägung vorhanden war. Heute nennt man das “Corporate Design”. Der Kosename “Knudsen-Taunus” fällt dagegen auf seinen Urheber zurück.


40 Jahre Capri
Der Capri I lief 1969 zum ersten Mal vom Stapel. Wie der Mustang in USA entpuppte sich der “Sportliche” umgehend zum Verkaufshit. Während der beiden ersten Produktionsjahre wurde er zum meist verkauften Ford in Deutschland. Zahlreiche Siege fuhr der Capri I, gelenkt unter anderem von Jochen Maas und Dieter Glemser, bis 1973 im Rennsport ein.

Ölkrise dämpft Verkaufszahlen
Zur Zeit der Ölkrise schien der Triumphzug des Capri für den Moment gestoppt. Die mit der Krise einhergehenden Geschwindigkeitsbeschränkungen und die Sonntagsfahrverbote ließen die Verkaufszahlen des Nachfolgemodells Capri II rapide einbrechen. Der mit sportlichen Details gespickte Wagen wurde ab 1976 ausschließlich in Köln gefertigt, wo der letzte seiner Art als Capri III 1987 das Werk verließ. Während der 23 Produktionsjahre verkaufte sich der Capri fast zwei Millionen Mal.
Red.

>> Bericht im FordReport [3,8 Mb pdf-Datei]
>> Bericht im OFF Magazin der Ford Freizeit Organisation [265 kb pdf-Datei]


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