Retro Classics Cologne 2017




Klar, daß die neue Kölner Oldtimer Messe nicht ohne Ford Beteiligung stattfinden kann. Zusammen mit der Ford Classic Cars Abteilung und den befreundeten Oldtimer Clubs haben wir uns auf einer über 1.000 qm großen Fläche präsentiert. Christian hatte als Blickfänger seinen Ford Ruhr LKW mitgebracht, Erwin den 15M Weltkugel Taunus als seltenen Karmann Kombi, Jörg einen OSI, Manfred ein Taunus 20m Hardtop Coupé und ein GT40 Replica. Offenbar wurde unser Stand gut angenommen, trotz Totensonntag war es bei uns am Wochenende immer voll und es wurde fleißig in der Presse berichtet. Allein unser Club hat zudem über 250 Gästekarten ausgegeben, was das große Interesse an dem neuen Messe Standort weiter unterstreicht.

Es gab auch in den anderen Hallen viele Ford Oldtimer zu entdecken. Besonders gut gefallen hat uns auch die Ausstellung zur rheinischen Zweirad Geschichte von Horst Nordmann. Dort fanden auch das älteste Automobil aus Kölner Produktion sowie ein in Köln-Poll gebauter Citroen Traction Avant Unterschlupf.

Mit zwölf historischen Fahrzeugen aus ihrer Classic Car-Sammlung spannt die Traditionsmarke dabei einen interessanten Bogen, der mit einem Ford Modell A aus den 1930er Jahren bis zur jüngsten Version des Ford Fiesta reicht. Die Fertigung der achten Generation des erfolgreichen Kleinwagens, die wie alle ihre Vorgänger ebenfalls in Köln-Niehl vom Band rollt, lief am 16. Mai an. Die über 1.000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche in Halle 4 der Kölner Messe teilt sich Ford mit sechs Markenclubs.
Dabei handelt es sich neben den Alt Ford Freunden um den OSI Club Deutschland, den GT40 Club Deutschland, den Ford Oldtimer und Motorsport Club Cologne e.V. sowie die Capri Clubs Remscheid und Deutschland. Sie komplettieren das bunte Kaleidoskop historischer Fahrzeuge mit zahlreichen weitereninteressanten Pkw- und Lkw-Modellen.

Die Geschichte von Ford als Autohersteller in Deutschland reicht zurück bis ins Jahr 1925. Damals eröffnete das amerikanische Unternehmen in Berlin seine erste Dependance und komplettierte im Westhafen das berühmte T-Modell aus Bausätzen. Wenig später fiel die Entscheidung, nach England auch in Deutschland eine eigene Produktion für Fahrzeuge aufzuziehen, die speziell dem europäischen Geschmack entsprachen. Neben Frankfurt/Main und Neuss stand auch Köln zur Debatte. Am Ende war es insbesondere dem Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer zu verdanken, dass die Domstadt das Rennen machte. In die neuen Fertigungshallen, die eine Grundfläche von 33.000 Quadratmetern umfassten, investierte der Autohersteller zwölf Millionen Reichsmark. Zur Grundsteinlegung am 2. Oktober 1930 war neben Adenauer auch Henry Ford I. anwesend. „I know that the German people will make a good job of it“, sprach der Automobilpionier den Deutschen sein Vertrauen aus. Am 1. Juni 1931 wurde das Kölner Werk offiziell mit einer Einweihungsfeier eröffnet. 619 Mitarbeiter fertigten seinerzeit das Modell A.

Im ersten Jahr entstanden in dem neuen Werk etwas mehr als 6.000 Autos. Mit Bedacht und kluger Modellpolitik durch Deutschlands Schicksalsjahrzehnte Unterschiedlichste Modelle und Baureihen liefen seither in Köln vom Band. So folgte dem Modell A – von dem in Niehl 11.211 Exemplare entstanden – ab 1932 das Modell B, später auch „Rheinland“ genannt. Den erschwerten Rahmenbedingungen der Weltwirtschaftskrise entsprach 1933 der kompakte Ford „Köln“, dem 1935 der Ford „Eifel“ folgte. Beide sind auf der Retro Classica zu sehen, letzterer sogar in der schmucken Cabriolet-Version.

Als letzte Vorkriegskonstruktion erblickte 1939 der G73A das Licht der Öffentlichkeit, doch seine Produktion wurde angesichts der aus den Fugen geratenen Welt bald wieder eingestellt. Er startete 1948 als „Taunus“ ein zweites Mal durch und wurde ein grandioser Erfolg: Bis 1952 rollten fast 75.000 Einheiten des „Buckel-Taunus“ in Köln vom Band. In die 50er Jahre brach Ford mit dem Taunus 12M („Weltkugel“) und 15M auf, wobei das „M“ für „Meisterstück“ stand.

Ab 1953 bereicherte auch ein praktischer Transporter als Urahn der Transit-Baureihe die Modellpalette: Der FK 1000 konnte gut 1.000 Kilogramm Nutzlast transportieren – so wie die Pritschenversion eines Kohlehändlers, die auf der Retro Classica ebenso zu sehen ist wie ein 12M. Das Beladen des „Ford Köln“ gelang dank des Frontmotors besonders leicht.

In den 60er Jahren machte sich Ford Köln vor allem als Produzent der erfolgreichen 17M und 20M-Baureihen einen Namen. Sie wurden in den Modellversionen P2 (1957), P3 (1960), P5 (1964), P7a (1967) und P7b (ab 1968) am Rhein gefertigt. 1969 kam ein aufregendes Coupé hinzu: der Ford Capri – bis heute so einzigartig wie die Zeit, in der er entstanden ist. Der zweitürige Sportwagen wurde in drei Generationen bis 1984 gebaut. In Form des atemraubenden Capri RS2600 stellt Ford auch diesen Klassiker vom 24. bis 26. November in den Kölner Messehallen aus.

Die Geschichte des Ford 17M, 20M und 26M (ab 1969) schrieb 1972 ein neues großes Modell aus Köln fort – der Ford Granada, ein weiteres Highlight der Retro Classic. Er kam anfänglich auch als weitgehend identischer Ford Consul auf den Markt. Die erfolgreiche Baureihe erhielt 1985 mit dem Ford Scorpio einen würdigen Nachfolger. 1994 debütierte dessen zweite Generation. Bis 1998 liefen gut 850.000 Exemplare dieses Typs vom Band.

Ford ist in Köln und mit dem Rheinland fest verankert. Heute stehen die Werke von Ford in Köln für eine grandiose Erfolgs-Story: Seit 1979 wird der inzwischen weltweit erhältliche Kleinwagen in der Rhein-Metropole produziert und im benachbarten Köln-Merkenich auch entwickelt. Ein laubfroschgrüner Ford Fiesta Mk1 präsentiert auf der Retro Classic Cologne diesen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Marke. Bislang rollten hier mehr als 8,5 Millionen Einheiten von den Fließbändern, alleine im vergangenen Jahr waren es 340.712. Heute ist der Fiesta der einzige Kleinwagen, der in sämtlichen Modellvarianten in Deutschland produziert wird. Rund 4.000 Mitarbeiter fertigen derzeit in Köln 1.400 Modelle des neuen Ford Fiesta der achten Generation pro Tag im Zweischichtbetrieb.
Video: Ford, Text: Ford/fomcc, Fotos: fomcc


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