Baujahre: 1977-1986 in Köln-Niehl, Stückzahl 324.045
Motoren: Vierzylinder Reihenmotor sowie V6 (auch mit Turbo) bis zu
160 PS; Heckantrieb
Das Erscheinen der dritten Capri
Version sorgte nicht für allzu viele Schlagzeilen, denn es handelte
sich nur um ein Facelift. Ein erster Prototyp 'Modular Aerodynamic', 1976
auf dem Genfer Salon präsentiert, zeigte noch eine 'Droop Snout' Front,
ähnlich dem Escort RS2000. Hiervon floß
aber nur die spezielle Gestaltung der Kühlergrill-Rippen in die Serie
ein.
Dennoch besteht kein Zweifel darüber, daß der Capri (Projektname "Carla") nochmals verbessert
wurde. Größte sichtbare Änderung waren die Doppelscheinwerfern für alle Versionen, auch gab es meist Front-
und Heckspoiler, die der Aerodynamik zu Gute kommen.
Es war so einfach aus einem Capri II einen Capri III zu machen, daß
es von Ford Motorsport dafür sogar einen Umrüstsatz gab - Motorhaube,
Scheinwerfer und Spoiler erlaubten es dem Kunden das Aussehen wieder aufzufrischen.
Der Capri war immer noch ein
hübsches Auto, aber nicht mehr auf der Höhe der Zeit, da es bis
1981 keine technischen Innovationen gab. Die in England angebotenen Sondermodelle
Calypso, Cameo und Cabaret konnten den Rückgang der Verkaufzahlen nicht
aufhalten.
Im Januar erschien mit dem 2,8 Injection des „Special Vehicle Engineering“-Entwicklungsteams eine Variante, mit dem Ford an
die Motorsportlegende 2600RS anknüpfte.
Motorisch setzte der Capri 2,8 Injection dieses Ansinnen mit einem
neuen 2,8-Liter-V6-Einspritzmotor um, der stramme 160 PS sowie
standesgemäße Fahrleistungen generierte. 210
km/h lautete die Tempoansage, die Beschleunigung aus dem Stand auf 100
km/h handelte der Bolide in gut acht Sekunden ab. In Szene gesetzt
wurde die für damalige Verhältnisse
außergewöhnliche Performance von einem modifizierten
S-Fahrwerk mit verstärkten Querstabilisatoren, 205/60 VR13 Breitreifen auf Leichtmetall-Siebenzöllern und einem
Bremsdruck-Regelventil für die Hinterachse. Stilgerechte Design-
und Ausstattungsdetails wie ein betont expressiver Spoilersatz, rasante
Zierstreifen und ein entsprechend akzentuiertes Interieur ließen
keine Zweifel an den bevorzugten Bewegungsmustern des scharfen Capri.
„Einer
geht noch“, dachten dennoch die Modellstrategen und hoben im gleichen
Jahr den Capri Turbo in einer limitierten Stückzahl von 200
Einheiten aus der Taufe.
Unter dessen Haube pumpte das wilde, von einem KKK-Turbolader auf 188
PS aufgeblasene 2,8-Liter V6-Vergaserherz aus der Granada-Baureihe, auf
Wunsch war ein Sperrdifferenzial lieferbar. Äußerlich
unterschied er sich von seinen zahmeren Brüdern durch
Kotflügelverbreiterungen, 235er-Bereifung
sowie eine besonders effiziente Front- und Heckbespoilerung, die dem
Fahrtwind auf den rechten Weg brachte. Das Ergebnis: binnen acht
Sekunden auf 100 km/h und 215 km/h Spitze.
1981 fand der 2,8 Injection Aufnahme ins reguläre Modellprogramm,
die Zwei- und Dreiliter-V6-Varianten traten in den Ruhestand. 1983
wurde das Antriebsprogramm noch einmal nachjustiert: Neue
Einstiegsvariante war nun der 2,0 GT mit 101 PS Vierzylindermotor, die
goldene Mitte bildete der 2,3 S – wahlweise mit 114 PS starkem V6 oder
Zweiliter-Vierzylinder (101 PS) –, während der 2,8 Injection die Spitze der Modellpalette markierte.
Den Capri Spezial konnte
man schon 1978/79 als verbreiterte Version mit dem 3,0 Liter Essex
Motor ordern. Immer als weißes Auto mit dreifarbigem Motorsport
Kampfstreifen auf den Türen. Der Capri Werksturbo mit Garret Lader
wurde 1981 nur über Ford RS Händler angeboten. Als
Erstbesitzer wurden stets die Ford Werke eingetragen.
Ab 1985 wurden nur noch rechtsgelenkte Capri für den englischen Markt gebaut. Dort wurde er auch als Dienstwagen in der TV-Serie "Die Profis" bekannt. Das Ende markierte 1986 das Modell 280, in 1038 Stück und nur in "Brookland Grün" gebaut. Der letzte Capri lief am 19. Dezember 1986 vom Band und steht heute in der englischen Werkssammlung. Insgesamt entstanden in den 18 Jahren in Köln, Saarlouis und Halewood 1.886.647 Exemplare des sportlich-eleganten Coupés.