FORD – 100 Jahre im Motorsport

Ford feierte 2001 den 100. Jahrestag der ersten Teilnahme des Unternehmens am Automobilsport.
Am 10. Oktober 1901 gewann Henry Fords brandneuer Rennwagen sein allererstes Rennen auf der Rennbahn Grosse Point, Michigan, USA. Durch diesen Sieg verschaffte er sich genügend finanzielle Unterstützung, um die Henry Ford Motor Company zu gründen und die weltberühmte Marke ins Leben zu rufen.
Seit diesem Debütsieg haben mit Ford-Motoren ausgestattete Rennwagen in einem durch den Motorsport gekennzeichneten Jahrhundert zahllose Rennen und Rallyes sowie zahlreiche National und Weltmeisterschaften gewonnen und eine Vielzahl von Geschwindigkeitsrekorden aufgestellt.
Seit 1901, als Henry Ford selbst als Fahrer das erste Rennen gewann, hat sich Ford stets im Mittelpunkt des Automobilsports befunden. 

GT40 auf dem Nürburgring
Die wichtigsten Erfolge im Motorsport (Stand 19. November 2007):

Formel 1
• 176 Grand-Prix-Siege
• 56 Formel-1-Teams haben Ford-Cosworth-Motoren verwendet
• 13 Fahrerweltmeisterschaften:
1968 Graham Hill Lotus-Ford
1969 Jackie Stewart Matra-Ford
1970 Jochen Rindt Lotus Ford
1971 Jackie Stewart Tyrrell-Ford
1972 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford
1973 Jackie Stewart Tyrrell-Ford
1974 Emerson Fittipaldi McLaren-Ford
1976 James Hunt McLaren-Ford
1978 Mario Andretti Lotus-Ford
1980 Alan Jones Williams-Ford
1981 Nelson Piquet Brabham-Ford
1982 Keke Rosberg Williams-Ford
1994 Michael Schumacher Benetton-Ford
• 10 Formel-1 Herstellerweltmeisterschaften
CART/Indycars
• 197 Siege in Indycarrennen von 1976 bis 2000
• 11 CART-Meisterschaften: Rick Mears (dreimal), Johnny Rutherford, Al Unser (zweimal), Mario Andretti, Bobby Rahal (zweimal), Nigel Mansell und Jacques Villeneuve
Tourenwagen
• Weltmeisterschaft für Sierra Cosworth RS500 im Jahre 1987 und für Mondeo in den Jahren 1993 und 1994
• Britische Tourenwagenmeisterschaft 2000 – Mondeo auf dem ersten, zweiten und dritten Platz
Rallye Weltmeisterschaft
• Mit dem Abschluss der Saison 2012 endet auch das werksseitige Engagement von Ford in der Rallye-Weltmeisterschaft:
82 Siege – 44 mit dem Ford Focus WRC, 31 mit dem Ford Escort, 6 mit dem Ford Fiesta RS WRC, 1 mit dem Ford Sierra RS Cosworth
zwei Fahrerweltmeisterschaften: 1979 (Björn Waldegard), 1981 (Ari Vatanen)
Herstellerweltmeister– 1979, 2006 und 2007

Im Anschluss an die Rennen mit Ford-Frontmotoren in Indianapolis in den 20er Jahren und zwei Siege in der Rallye Monte Carlo in den 30er Jahren wurde das Motorsportengagement von Ford zwischen 1950 und 1970 intensiviert. Siege bei der East African Safari Rallye, im britischen Tourenwagenrennsport und in den ersten mit viel Publicity bedachten amerikanischen NASCAR Tourenwagenrennen waren ein Vorläufer für die nachfolgenden Ereignisse.

Ford hat stets darauf geachtet, dass das Unternehmen über Motoren verfügte, die Rennen gewinnen konnten und zuverlässig waren. Robuste V8-Motoren, mit denen Jim Clarks Lotus-Ford in Indianapolis, Galaxies für NASCAR-Rennen und die Modelle Ford GT40 ausgestattet wurden, erfüllten diese Anforderungen. Die mit Ford-Motoren versehenen AC Cobra gewannen die Sportwagenweltmeisterschaft im Jahre 1965 und die Mittelmotor GT40 gewannen die 24-Stunden von Le Mans vier Mal hintereinander – von 1966 bis 1969. Die zahlreichen Erfolge im Tourenwagenrennsport durch V8-Mustangs, Cortina und Falcons haben das Zuverlässigkeitsimage von Ford noch weiter verstärkt.

In Großbritannien entwickelte Cosworth die Serienmotoren von Ford zur Verwendung in einsitzigen Rennserien wie Formel Junior, F3 und F2 und die von Ford angetriebenen Wagen dominierten häufig in diesen Rennen. Diese Wettbewerbe waren so populär, dass 1967 eine „Schulungsformel“, Formel Ford, eingeführt wurde, um jungen Fahrern auf die ersten Leitersprossen zu späterem Ruhm zu helfen. Formel Ford, inzwischen über 30 Jahre alt, ist nach wie vor die beliebteste und bekannteste „Anfängerformel“ für Rennfahrer.

Im Jahre 1967 unternahm Ford (wiederum zusammen mit Cosworth) den logischen Schritt zum Grand-Prix-Rennsport und stellte einen Formel-1-Motor vor. Der Motor lieferte sein siegreiches Debüt im Großen Preis von Holland. Der Ford-Cosworth-Motor DFV V8 entwickelte sich daraufhin zur Legende und wurde zum erfolgreichsten F-1-Antrieb aller Zeiten. Im Jahre 1973 gewannen DFV-Motoren alle 15 Runden der Serie und im Verlauf eines Zeitraums von 16 Jahren war der DFV-Motor in 155 Weltmeisterschaftsrennen der Formel 1 siegreich.

Das bemerkenswerteste Derivat des DFV-Motors war der DFX mit Turbolader, der in Nordamerika Anerkennung fand. Ab Mitte der 70er Jahre stieg der DFX zum erfolgreichsten Antrieb im CART- /Indycar-Rennsport auf und dominierte diesen Sport für beinahe 15 Jahre. Wie im Falle der Formel 1 waren auch in diesem Sport mit DFX-Motoren von Ford ausgestattete Wagen – McLarens, Penskes, Marches und Lolas – dominierend. Der DFX-Motor eroberte ebenfalls Amerikas berühmtestes Autorennen – die Indianapolis 500 – und gewann jede Indy 500 von 1978 bis 1988 – eine beispiellose Erfolgsserie.

Spätere Versionen des Ford V8 mit Turbolader wurden 1993 vom „Neuankömmling“ Nigel Mansell benutzt, um die PPG-Meisterschaft auf den ersten Anhieb zu gewinnen und von Jacques Villeneuve zum Gewinn der Serie im Jahre 1995. Im Jahre 2000 hat ein neue Weiterentwicklung, der XF V8, Ford dazu verholfen, die CART-Meisterschaft für Motorenhersteller zu gewinnen.

Cosworth hat im Auftrag von Ford viele erfolgreiche Rennwagenmotoren entwickelt. In der Formel 1 ist der DFX vom schmalwinkligen HB V8 abgelöst worden, dessen Erfolg in sechs Siegen während der F1 Rennsaison des Jahres 1993 gipfelte – von denen fünf auf Ayrton Sennas McLaren entfielen. Benetton-Ford benutzte 1994 einen neuen V8-Motor, den Zetec-R V8 mit 3,5 l, mit dem Michael Schumacher acht der 16 ausgetragenen Rennen gewann und damit erstmalig die Fahrerweltmeisterschaft.

Ford und Cosworth haben anschließend eine Serie von V10-Motoren mit 3,0 Liter entworfen, die neuesten davon zur exklusiven Verwendung durch Jaguar-Cosworth. Diese Motoren mit über 800 PS zählten zu den leichtesten und stärksten Motoren in der Formel 1.

In den 60er Jahren entwickelte Ford abseits vom Rampenlicht des einsitzigen Rennbetriebs die Serienwagen des Unternehmens zur Teilnahme an weltberühmten Rennen und Rallyes. Diese Wagen standen in größeren Mengen zur Verfügung, waren sehr schnell, robust und zuverlässig und wurden zu attraktiven Preisen verkauft. In der ganzen Welt begannen Wagen wie der Lotus-Cortina die schwereren, mit großen Motoren bestückten Autos zu schlagen. Der Lotus-Cortina gewann die erste britischen Tourenwagenmeisterschaft mit Formel-1-As Jim Clark im Jahre 1964 und dominierte die europäische Tourenwagenszene 1965 ebenfalls durch Sir John Whitmore.

Ford entwickelte anschließend den ursprünglichen, superschnellen Escort mit zwei obenliegenden Nockenwellen. Dieser Wagen und seine mit der Bezeichnung RS versehenen Nachfolger, die Escorts RS1600 und RS1800, wurden zu ultraerfolgreichen Renn- und Rallyewagen. Für über 30 Jahre, bis zum letzten Erscheinen von „Werk-Escorts“ in der Rallye von Großbritannien im Jahre 1998, waren sie in der ganzen Welt führend. Bekannte Fahrer wie Roger Clark, Hannu Mikkola, Bjorn Waldegard, Ari Vatanen und Carlos Sainz verdienten sich ihre Sporen in Fords und inspirierten Tausende von Privateignern zum Kauf von Escorts.
Ford hat das 24h-Rennen am Nürburgring zwischen 1979 und 1987 insgesamt fünf mal mit Escort, Capri und Sierra Cosworth gewinnen können.

Für die 90er Jahre brachte Ford den Escort RS Cosworth mit Allradantrieb (auf der Basis des Sierra RS Cosworth) nicht nur als eindrucksvollen Serienwagen, sondern auch als erfolgreichen Rallyewagen. Nach dem Sieg in fünf Weltmeisterschaftsrallyes während seiner ersten Saison (1993) gewann der Wagen die Monte Carlo Rallye des Jahres 1994. Der gewaltige Sierra RS 500 Cosworth mit Turbolader erfreute sich eines spektakulären Rennbahntriumphs – er wurde so dominierend, dass letztlich die Regeln geändert wurden, um seinen Erfolg einzudämmen. Diese superschnellen 2- Liter-Wagen mit 550 PS gewannen 1987 die Tourenwagenweltmeisterschaft und 1988 die Europameisterschaft.

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