Als 1938 das Projekt kurz vor dem Abschluß stand entschied Edsel
Ford, daß der ursprüngliche Name „Ford Falcon“ nicht paßt. Man brauchte einen neuen
Markennamen für die Lücke zwischen dem Ford V8 Deluxe und dem
Lincoln Zephyr.
Edsel Ford selbst entschied sich dann für „Mercury“, die englische
Bezeichnung des geflügelten Götterboten aus der
römischen Mythologie (allerdings auch für Quecksilber).
Merkur ist Gott des Handels und symbolisiert Verläßlichkeit,
Geschwindigkeit und Können. Der erste "Mercury Eight" wurde von Bob
Gregorie, Fords erstem Chef Stilisten, in enger Zusammenarbeit mit
Edsel Ford entworfen.
Mercury 1938
Der erste Mercury wurde für 916 $ angeboten und bot mit seinem 95 PS V8-Motor mehr Innenraum und Komfort als das 825 $ teure und 85 PS starke Ford Deluxe Schwestermodell, 66.886 wurden im ersten Jahr gebaut. 1941 folgte der "Station Wagon" Kombi.
Als 1942 bedingt durch die Umstellung auf Rüstungsfertigung die Produktion zum Erliegen kam, war der jährliche Mercury Verkauf schon auf über 155.000 Fahrzeuge angewachsen. Nach Kriegsende wurde die „Lincoln-Mercury Division“ gegründet. Bis 1949 baut man kaum veränderte Vorkriegsversionen, dann bekam Mercury endlich sein komplett eigenes Modell.
Mercury 1950
Der
1950er Mercury war das erste Kind dieser Lincoln-Mercury Division. 1950
produzierte die Marke insgesamt 293.658 Fahrzeuge und konnte
den Millionsten Mercury vorstellen. Seine völlig neue
Pontonform gilt bis heute als Design-Meilenstein.
In den 50er Jahren bekamen die Mercury Innovationen wie das
Merc-o-matic Getriebe und 1954 das erste Glasdach im Automobilbau.
1953 erzielt Mercury mit fünf Prozent Marktanteil das
erfolgreichste Jahr in den USA. 1955 wird der Mercury Montclair
vorgestellt. Im gleichen Jahr wird die Lincoln-Mercury Division
aufgeteilt, die beiden Marken fungieren fortan getrennt um sich zwei
Jahre später wieder zu vereinigen.
Mit Gründung der neuen Marke "Edsel" wird 1958 die M-E-L Division formiert, die nach dem schnellen Edsel Ende 1959 wieder aufgelöst wird.
Mercury Marauder 1969
Die 60er brachten Musclecars wie Marauder,
Meteor und Comet/Cyclone. Der Mustang Ableger Cougar erschien
1967 und wurde in den USA zum "Auto des Jahres" gewählt. Die
Cougar XR7 mit knapp 400 PS waren die
leistungsstärksten Mercury überhaupt. Doch die Ölkrise
ließ die Benzinpreise in den
70ern explodieren, die Käufer fragten nun nach kleineren und
sparsameren Typen. Mercury reagierte und importiert ab 1970 aus Europa
den Capri. Bobcat
und Topaz ergänzen die Modellpalette. Auch die komplett neuen
Cougar Modelle und der Grand Marquis verkaufen sich Ende der 70er recht
gut.
1985 kommt der Mercury Sable, Schwestermodell des Ford Taurus mit
Frontantrieb. Ein Joint-Venture mit Nissan beschert Mercury 1992 den
Mini-Van Villager.
Danach wird es still um Mercury, trotz vieler Versuche seitens Ford wird die Marke als Rentner-Auto angesehen. So hat Ford dann auch beschlossen Ende 2010 die Mercury Produktion einzustellen, auch die neuen Modelle mit Hybrid Antrieb konnten das Image der Marke nicht mehr retten.