"Kwik"
Sein erstes selbst entworfenes Auto ist
der Kwik (holländisch für "Mercury" = Quecksilber), ein 1939
von Schutter & Van Bakel in Amsterdam eingekleideter Sportwagen auf
Mercury Chassis. Der 3,9 Liter Mercury V8 wurde
mit Aluminium Zylinderköpfen und zwei Vergasern auf 95 PS gebracht.
Beim ersten Rennen in Zandvoort 1939 fiel
er mit Problemen an der Zylinderkopfdichtung aus. Doch schon bei der Rallye
Lüttich-Rom-Lüttich erreicht Maurice mit Lex Beels den 14. Platz.
Anfang 1940 kollidiert der Kwik mit einem
LKW und einer Straßenbahn, nach der Reparatur verlieren sich die
Spuren.
Im Krieg beschäftigt sich Gatsonides mit der Konstruktion von Holzgas-Generatoren für Autos und Traktoren.
Auf dem Fahrgestell des Ford
V8 Roadsters, mit dem Maurice Gatsonides und Klaas Barendregt 1938
an der Rallye Lüttich-Rom teilgenommen und den 2. Gesamtplatz erreicht
hatten, baut Maurice den ersten Gatford. Zuerst wird der 3,6 Liter V8 unverändert
weiterverwendet, jedoch bald durch einen 4-Liter Mercury ersetzt. Dieser
Motor wird, wie für alle späteren Gatford, auf 125 PS frisiert.
Erzielt wird der Leistungszuwachs durch Aluminium Zylinderköpfe mit
höherer Verdichtung und eine Ansaugbrücke vom amerikanischen
Tuning Experten Eddy Edmund. Zudem wird eine Columbia Zweigang Hinterachse
zusätzlich zum serienmäßigen Dreigang-Getriebe verbaut.
Charakteristisch für Gatford ist
der zentrale Scheinwerfer in der Alukarosse über dem
Kühlergrill.
Der "Gatford" musste übrigens auf Geheiß von Ford in "Gatso"
umgetauft werden, man befürchtete eine Verwechslung mit dem
französischen Matford.
Etwas ironisch, wenn man bedenkt, daß die späteren Gatso auf
dem tiefergelegten Fahrgestell eben jenes Matford 13 entstanden.
Gatso 4000 Roadster
Auf
der ersten Holländischen Automobilausstellung
nach dem Krieg im Jahr 1948 wird der Gatso 4000 Aero-Coupé
präsentiert.
Das Styling ähnelt dem Gatford, das Dach mit seinen Plexiglas
Schiebefenstern
erinnert jedoch mit seiner Aluminium Karosserie eher an ein Flugzeug.
Aus den USA kamen für den dort 4.200 Dollar teuren Wagen über
200 Bestellungen,
die Gatsonides mit seinen bescheidenen Mitteln jedoch nicht hätte
abarbeiten können. So blieb es bei einem Einzelstück zu dem
sich
noch zwei Roadster hinzu gesellten. Einer davon (der Rechtslenker)
wurde
an den schweizer Olympiasieger im Bobfahren verkauft, der mit dem Wagen
die Meisterschaft für Bergrennen gewinnen konnte. Die Spuren des
zweiten
Wagen verlieren sich in Süd-Afrika.
Zwei weitere Coupes entstehen noch 1948,
ein 2+2 Sitzer mit dem Spitznamen "Maulwurfshügel" im Jahr darauf.
Auf Basis eines FIAT 1,5 Liter OHV Sechszylinders entsteht 1949 das Coupe "Platje" mit einer Dubonnet Vorderachs-Aufhängung, ohne den charakteristischen Mittelscheinwerfer. Beim Sportwagen Rennen in Zandvoort in Führung liegend brach eins der französischen Leichtmetallräder.
Der letzte Gatso wurde 1950 für Dr. Polano aus Den Haag gebaut. Ein sechssitziges Luxus-Cabriolet mit elektrischen Verdeck auf serienmäßigem Mercury Chassis und einer Karosserie von Boonakker.
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