Techno Classica 2013


Facettenreich und mit der Faszinationskraft einer lebendigen, liebevoll gepflegten Historie präsentierten sich die Ford Clubs auf der 25. Techno-Classica in Essen. 15 Old- und Youngtimer ließen auf dem 650 qm großen Ford Clubstand in Halle 3 „gute, alte Zeiten“ aufleben, während ein aktuelles Modell – der Ford Formel 1.0 mit der mehrfach ausgezeichneten Ecoboost-Motorentechnologie – den Bogen zur Gegenwart schlägt.

Die auf der weltweit wichtigsten Messe für klassische Automobile vertretenen Clubs hatten das Thema „45 Jahre Ford Escort“ unter dem Blickwinkel Motorsport in den Mittelpunkt ihres Auftritts gestellt. Das sichtbare Resultat: ein beeindruckendes Feld teilweise noch aktiver Ford-Rennfahrzeuge, die auf Rundstrecken und Rallyekursen zu den erfolgreichen Trophäenjägern ihrer Zeit zählten.

So präsentierten sich aus der ersten Escort Modellgeneration ein RS1600 Werks-Rallyefahrzeug und ein RS1600 Gruppe 2. Aus der zweiten Baureihe waren zwei RS1800 zu bewundern: eine Gruppe 2-Variante von Zakspeed und ein Rallyefahrzeug nach Gruppe 4-Reglement. Ein Escort Turbo der dritten Modellgeneration in Gruppe A-Ausführung und ein Sierra Cosworth RS500, Gruppe A aus der Kölner Werkssammlung runden die beeindruckende Sportschau ab. Charismatische Markengefährten des Escort wie ein Ford Fiesta X (MK I) im Gruppe H-Trimm, ein Capri RS2600, ein Ford Granada Turnier „Rennfeuerwehr“-Wagen auf MK II-Basis, ein OSI 20m/TS und ein Elden Formel Ford waren ebenfalls mit von der Partie in Essen.



Einen großen Zeitsprung, der die Besucher zurück bis zu den Wurzeln der Marke mit dem blauen Oval führte, stellt die Retrospektive zum 150. Geburtstag des Firmengründers Henry Ford dar. Die Clubs würdigten dem Initiator der globalen Automobilisierung mit mehreren Exponaten: einer Rekonstruktion des ersten „Quadricycle“, einem Fordson-F Schlepper von 1921 und einem Modell AA-Abschleppwagen. Natürlich fehlte auch das legendäre T-Modell nicht. Zu sehen waren eine manuell gefertigte „Tin Lizzie“ aus dem Jahr 1909 und die berühmte Fließbandversion in der Einheitsfarbe Schwarz.

Henry Ford unterschied sich von vielen anderen Idealisten dadurch, dass er seine Visionen nicht predigte, sondern in die Tat umsetzte. Selbst ein Mann aus dem einfachen Volk, wollte er für eben dieses Volk ein Auto bauen, das „groß genug ist für die Familie, aber auch klein genug für den Einzelnen“ und es zu einem Preis anbieten, „dass jeder, der ein ordentliches Gehalt bekommt, in der Lage sein wird, es zu kaufen, um mit der Familie die Segnungen der Stunden in Gottes in freier Natur zu genießen“.
Der geniale Großindustrielle und umtriebige Investor in alle möglichen Zukunftsprojekte brachte die Auto-Großserienproduktion entscheidend auf den Weg, als er sich aus der Fleischverarbeitung das Fließbandprinzip abschaute, auf seine Branche übertrug und so die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Massenfertigung in einer Art Quantensprung nach vorne katapultierte. Und wenn auch der Globalitätsbegriff noch nicht geläufig war, „global“ war Lizzie damals schon. Gebaut wurde sie nämlich nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in England, Dänemark, Frankreich, Argentinien, Japan und sogar in Deutschland (Berlin-Moabit). 15 Millionen des zierlichen wirkenden, aber überaus robusten Gefährts wurden insgesamt gebaut – ein Rekordwert für Jahrzehnte und ein Meilenstein der Automobilgeschichte.


KVA GT40 Replica
49er Ford Tretauto

>> weitere Bilder von Michael Wi.
>> Bericht im Ford Report Mai 2013

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