Mythos
Mille Miglia…schon viel davon gehört, seit diesem
Jahr können wir mitreden.
Bei
einem Besuch im letzten Jahr bei meinem Schwiegervater in der Eifel
sind wir auf das Thema gekommen und waren direkt infiziert in Italien
mal einen Urlaub mit der "Mille Miglia" zu verbinden.
Mittlerweile
hatten sich schon einige parallele Verbindungen nach Sirmione ergeben
und als "Weihnachtsgeschenk" gab es dann einen "Gutschein" für
ein Hotel.
Zusätzlich
hatten wir noch das Glück uns einen Porsche 912 Targa
für die Reise ausleihen zu können…eine
tolle Kombination !
Los
ging es in der Eifel, Sonntagsmorgen um 09:00 mit dem 67er 912 und
einem 911T von ´73, Etappenziel war das idyllische Badenweiler
im Schwarzwald.
Die
400 Kilometer machten keine Probleme, die Autos waren gut vorbereitet
und liefen tadellos, Wetter war warm und trocken.
Die
2te Etappe über gut 600 Kilometer am nächsten Tag
verliefen ebenfalls problemlos, die Route ging über die
Schweiz /Gotthard Tunnel.
Das
einzige Problem bis dato gab es an der Grenze bei der Einreise:
Die
Italienischen Grenzbeamten stoppten uns und stellten in ihrer
Landessprache einige Fragen und wollten die Papiere von uns und vor
allem dem Fahrzeug sehen…was wahrscheinlich auch mit an der
roten 07er Nummer lag.
Mit
einem freundlichem "we go to Mille Miglia" auf den Lippen wurden wir
dann aber trotz schlechter italienisch Kenntnisse prompt durchgewunken.
Gegen
15:00 waren wir am Ziel, Le Paül in Sermione, wo bereits
einige Oldtimer auf dem Parkplatz standen.
Fiat124
aus Hannover, etliche Triumph vom TR Register die direkt von einem
Treffen in Süddeutschland angereist waren, ein Austin Healey
Sprite aus BM; um nur einige zu nennen.
Nachdem
wir uns einigermaßen akklimatisiert hatten sind wir am
Dienstagmorgen in Richtung Pontedera /Pisa aufgebrochen und dort das
Piaggio Museum zu besuchen. Den Hinweg wählten wir wegen den
knapp 300 Kilometer die zu bewältigen waren per Autobahn, den
Rückweg hatte ich durch die Berge über Maranello
geplant. Das Piaggio Museum ist war für mich als "Vespisti"
natürlich ein Highlight, auch wenn ich es mir wesentlich
größer vorgestellt hätte. Leider hatten wir
nicht viel Zeit und alles anzuschauen, da das Museum eigentlich an
diesem Tag geschlossen, bzw. für ein Management Meeting ab
Mittag reserviert war; aber wir hatten Glück und das
Museum…wenigstens für 10
Minuten…für uns ganz alleine.
Der
Rückweg von dort gestaltete sich um einiges schwieriger als
erwartet, tolle Landschaft, schön zu fahren durch die ganzen
Skigebiete, aber wir brauchten wesentlich länger als
gedacht…und irgendwo sind wir dann noch falsch abgebogen
(Panorama Route)…die Strassen wurden immer enger und
schlechter…bis es zum Schluß nur noch auf Schotter
weiterging…wir hätten fast das Abendessen
verpaßt.
Die
Abnahme am Donnerstag in Brescia war sehr interessant, sehr
schöne Fahrzeuge die man sonst höchstens mal in einer
Zeitung oder auf einer Messe zu sehen bekommt. Man ist hautnah dabei
und kann sich mit den Fahrern über die Fahrzeuge
unterhalten…naja, mit den meisten zumindest.
"Schau
mal da" sagte meine Frau plötzlich, "da hat einer ein T-Shirt
an wo FOMCC draufsteht"…"und da, noch einer…."
Ich
hätte nicht gedacht das es so einfach wäre die
Clubkollegen dort auf dem Marktplatz zu finden.
Ein
kleiner Austausch über die Anreise bei einem Cappucino, dann
ging es auch schon wieder weiter im Getümmel.
Am
späten Nachmittag sind wir zurück nach Sermione um
uns mit "Wegzehrung" (Rotwein und Käse) einzudecken und dann
Abends an der Strecke in einem Kreisverkehr unsere Plätze zu
sichern. Eine tolle Atmosphäre, Volksfeststimmung als die
ersten Teilnehmer der Mille Miglia mit ihren Oldtimern durch den
Kreisverkehr jagen, gefolgt von einigen Einheimischen in aufgemotzten
-alten- Fiat 500, die auch immer wieder unter dem Applaus des Publikums
ihre Runden drehten.
Ein
weiterer Höhepunkt war am Samstag der Futa-Pass, mittlerweile
spielte das Wetter leider nicht mehr mit. Immer wieder Regenschauer
zwischendurch machten die Situation nicht nur für die
Teilnehmer in ihren Oldtimern schwierig. Wir hatten uns etwas unterhalb
des Passes postiert und eine prima Sicht auf eine etwa 400 Meter lange
Passage mit einer Schikane und konnten einige tolle
Überholmanöver sehen.
Für
Sonntag war die Rückreise mit einem mehrtägigen
Stop/Sightseeingtour in Südtirol geplant; allerdings
mußten wir kurzfristig umdisponieren weil es mittlerweile nur
noch regnete und auch keine Wetterbesserung in Sicht war.
Der
Rückweg über das Timmelsjoch war mittlerweile wegen
Schnee leider wieder gesperrt, wir sind über den
Jaufenpass/Sterzing und dann über die alte Brennerstrasse
Richtung Fernpass gekommen, und von dort am Montag weiter über
Füssen und Stuttgart, Mittagessen in Zuffenhausen mit
Besuch beim Porsche Museum.
Insgesamt
knapp 3500 Kilometer in 8 Tagen, ein ganz guter Schnitt…
Christian
& Doro Schneider