Gebäude der Detroit
Automobile Company in der Cass Avenue mit einem 'Delivery Van'
Henry
Ford's Traum von der Automobil Herstellung
hatte zwei Fehlstarts.
Der Erste passierte im Jahr 1899, als
er mit der Detroit Automobile seine erste
Automobilfabrik in der Cass Avenue 1343 im Detroiter Stadtteil
Amsterdam
gründete. Mit den Investoren - bestehend aus Detroits Bürgermeister
William Maybury, William Murray und Senator Thomas Palmer - konnte er
15.000 $
Kapital aufbringen. Ein 60 Meilen-Ritt in Henrys zweitem Auto überzeugte den Holzhändler
William Murphy zusammen mit neun Investoren und Henry Ford als Ingenieur die „Detroit Automobile Company“ zu gründen. Und trotzt eines großzügigen Gehaltsangebots um Henry zu binden, kündigte er am 15. August 1899 seine Stellung im Edison-Illuminating-Werk, um Autos zu bauen.Der damalige Bürgermeister erkannte schon damals das Wachstumspotential der
noch jungen Kraftfahrzeugindustrie und sagte voraus, daß "das
Automobil die bestehenden innerstädtischen Transportformen
revolutionieren würde".
Ford übereignete der jungen Firma
seine Patente und bekam im Gegenzug den Führungsposten.
Am 12. Januar 1900 verließ der erste von der neuen Firma und
ihren 13 Mitarbeitern fertiggestellte, zweisitzige Lieferwagen die Hallen. Die
"Detroit News" äußerte sich positiv über den
Wagen.
Delivery Van ca. 1899
Bis
zum Januar 1901 wurden wohl 12 Fahrzeuge (davon zumindest ein
zweisitziger Runabout) auf
Bestellung fertig, zu einer echten Serienfertigung ist es nie gekommen.
Die meisten Vehikel waren sogenannte 'Delivery Van' Lieferwagen,
zu langsam, zu schwer, zu teuer in der Fertigung und von recht
schlechter
Qualität. Bei jedem der für 1.000 Dollar angebotenen Fahrzeuge setzte
die Firma rund 250 Dollar zu. Ford wollte jedoch preiswert in großen
Mengen produzieren und zog sich aus der Firma zurück.
Daraufhin wurde die Detroit Automobile Company im Januar 1901 aufgelöst
(sie hatte bis dato 86.000 Dollar Verluste eingefahren) um am
3. November sogleich als "Henry Ford Company" wieder aufzustehen. Die nun fünfzehn Investoren vertrauten Ford weiterhin
und statten ihn
mit 28.000 $ Kapital aus.
Ingenieur Henry Leland und sein Sohn Wilfried besichtigten die Einrichtungen der liquidierten Detroit Automobile Company und beschlossen selbst mit dem Bau von Luxus Automobilen zu beginnen. Der 1902 neu entstandene Betrieb wurde nach dem Gründer der Stadt Detroit benannt: Cadillac. So war der erste Cadillac noch eine Ford Konstruktion und dem Ford Modell-A sehr ähnlich. Neu war bei Cadillac vor allem die uneingeschränkte Austauschbarkeit der Ersatzteile. Ein System, das Ford ursprünglich für die Großserienfertigung ersonnen hatte.
Henry Ford Company
Briefkopf 1902 - offensichtlich vertrieb man damals neben kompletten
Fahrzeugen auch Zündspulen und "automobile
Spezialitäten"
Ford
glaubt mit seinen neuen Rennwagen
Erfolge einfahren zu können. Mit dem '999'
konnte
Barney Oldfield sogar einen neuen Geschwindigkeitsrekord erzielen.
Ford hatte sich jedoch mit den wohlhabenden
Detroitern überworfen. Die 'Association of Licensed Automobile
Manufacturers'
versuchte ihn aus dem Geschäft zu drängen, da er
keine gültige
Hersteller-Lizenz für das Selden Patent besaß. Die
daraufhin anhängigen Gerichtsverfahren
zogen sich über sechs Jahre hin. Ford verlor den ersten
Prozess im
Jahr 1909, konnte aber die Berufung im Jahr 1911 gewinnen.