Ford Model BB

Baujahre in Deutschland: 1932-1939
Motor: 3,2 Liter Vierzylinder Reihen-Benzinmotor mit 50, später 52 PS
Kraftübertragung: Dreigang- und Reduktions-Getriebe (teilweise auch Viergang)

Modell-BB 1935
Modell BB Lastzug 1935, man beachte die doppelte "Klaxxon" Hupe

Das Modell BB ist eine Weiterentwicklung des Modell AA. Technisch hat sich auch wenig getan. Der Seitenventilmotor ist nun auf 50 PS erstarkt und die Vorderachsaufhängung wurde verbessert.

Es gab Fahrgestelle mit 1,75 Tonnen Nutzlast (bei normaler Pritsche) und einem Radstand von 3,34 m mit der Bezeichnung BB-Leicht (auch Spezial) sowie für 2,25 t Nutzlast und einem Radstand von 3,99 m (BB-Lang) und 3,34 m (BB-Kurz). Beide Ausführungen hatten die Ford-typischen Zwillingsräder an der Hinterachse und unterschieden sich nur durch die Lage des Reserverades. Clerck in Wuppertal bot zudem Rahmenverlängerungen an, dabei konnte auch ein Tiefrahmen geliefert werden. Auf diese Fahrgestelle wurden von verschiedenen Firmen Omnibuskarosserien mit 13 bis 25 Sitzplätzen aufgebaut. Bei den schweren Typen kam ein Vakuum-Bremskraftverstärker und ein Untersetzungsgetriebe zum Einsatz. Natürlich wurde auch die Federung den höheren Lasten angepasst. Ein wichtiger Kunde wurde die deutsche Reichsbahn.

Ab Modelljahr 1934 erfolgen kleinere Retuschen, der Kühlergrill ähnelt fortan den PKW Modellen, ab 1937 bekommt der BB einen geraden Scheinwerferquerträger. Die deutschen Ford LKW unterscheiden sich nur in Details von ihren amerikanischen Brüdern und hinken bei der Einführung von Modelländerungen meist etwas hinterher. 
Ford England hatte den Bau seiner Vierzylinder LKW Motoren mit Erscheinen des V8 voreilig eingestellt und mußte nun aus Köln mit BB-Motoren beliefert werden, da die Kundschaft den sparsamen Motor bevorzugte.
In Frankreich wurde dagegen das Modell BBF angeboten, im Prinzip ein BB mit dem kleinen 2.035 ccm Motor aus dem BF PKW. Daneben gab es dort neben dem Dreitonner BB das Modell BB2T als Zweitonner und sogar einen BBJ Fünftonner.

Für den Einsatz mit "heimischen Kraftstoffen" kam kurz vor Kriegsausbruch häufig ein Holzgasgenerator zum Einsatz. Die gleich neben dem Kölner Werksgelände angesiedelte Firma Imbert besorgte den Umbau.
Der Berliner Ford Vertreter Hellmuth Butenuth konstruierte 1946-49 vier Dampf-Lkw, darunter mindestens einen Ford BB, dessen umgebauter Zweitakt-Dampf-Ford Motor mit Koks oder Steinkohle betrieben werden konnte. Nach dem Krieg führte er diese Entwicklung mit der 1946 gegründeten „Berliner Dampfmotoren Gesellschaft“ bis 1952 fort. Nach der Währungsreform gründete Butenuth 1948 in Spandau die Firma Econom. Die Errichtung des Werkes in Haselhorst wurde mit Mitteln aus dem Marshallplan gefördert. Ziel der Firma war die Produktion von preiswerten Lastwagen mit hoher Zugkraft zur Trümmerbeseitigung. Die Produktion stieg von anfänglich ein bis zwei Kraftwagen pro Monat auf zwölf pro Monat im Jahre 1952 an. In der nachfolgenden Zeit des Wirtschaftswunders konnte Butenuths Firma nicht mehr mit den Massenherstellern konkurrieren und so schloss er 1954 seinen Betrieb. Letztendlich betrieb Butenuth ein Ford-Autohaus in Berlin-Spandau. 

Der Ford BB überlebte mit wenigen Änderungen als 'Ruhr' noch bis in die fünfziger Jahre.  Technisch verwandt ist der Typ 51, im Prinzip ein Modell BB mit dem V8 Seiten Benzinmotor.

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