Ford Thames Trader FC als Sattelzugmaschine für die
britische Post
Die englischen Ford Nutzfahrzeuge wurden ursprünglich unter der Marke Fordson angeboten. Seit 1931 wurden in Dagenham LKW gebaut, ab 1939 wurden die Lastwagen nach der am Werk vorbei fließenden Themse (engl. Thames) benannt. Mit dem Trader werden nun auch die Nutzfahrzeuge als Ford vermarktet.
Im März 1957 stellt Ford England die neue 600E Thames Trader FC-Serie "forward control" als Konkurrent zum Bedford S vor. Die neuen LKW waren die vielseitigsten, die Ford England bis dahin baute. Die Nutzlast reichte von 30 cwt (Zentner) bis ca. sieben Tonnen (Model 15, 20, 30, 40 und 70). Es gab Vier- und Sechszylinder Motoren, als Diesel und Benziner. Typisch war das sehr markant gestylte Fahrerhaus, die Hydrovac Bremsanlage und der Tiefrahmen. Manche sahen darin einen Rückschritt gegenüber dem Thames Frontlenker Vorgängermodell. Natürlich entstanden auch Reisebusse auf Basis des Trader Fahrgestells, u.a der Burlingham "Seagull 61".
Thames Trader NC Linkslenker mit dem Führerhaus der
deutschen Ford FK LKW-Modelle
1962 wurde eine verbesserte Mk.II Version vorgestellt, optisch ähnlich den deutschen und amerikanischen LKW-Modellen. Man konnte nun wahlweise auch ein konventionelles Führerhaus (NC = "normal control") und eine 17 Tonnen Zugmaschine ordern (Thames Trader 15, 20, 30, 40, 50, 55, 70 und 75). Thames 75 Allrad Umbauten wurden für den militärischen Einsatz nach Ägypten, Süd-Afrika und Indonesien geliefert. Nachdem 1965 die Bezeichnung "Thames" weggelassen wurde, nannte man diese Modelle K-Serie und für die Diesel wurde noch einen Null an die Typenbezeichnung angehängt. Das "K" steht übrigens für Köln, denn es wurden ja nun die Führerhäuser der deutschen LKW übernommen, deren Produktion in Köln 1961 eingestellt wurde.
In Deutschland wurden die Thames Modelle nie regulär angeboten, wohl aber z.B. in Österreich, den Niederlanden, Dänemark, Italien, Frankreich und bis nach Australien. Dennoch wird einigen die charakteristische Schnauze bekannt vorkommen, war doch ein Kölner Notarztwagen mit C. Miesen Aufbau auf diesem Chassis montiert, nachdem Köln 1961 die LKW Produktion eingestellt hatte. Dieses Fahrzeug mit gegenüber dem FK-Chassis verbesserter Federung und größerer Stehhöhe ging im September 1964 an der Feuerwache Agrippastraße in Dienst.
Ab 1965 wurden die LKW in K-Serie umbenannt und teilweise für Exportmärkte wie Portugal als CKD-Bausatz weiter gebaut.
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