Baujahre: 1957 bis September 1965
in Dagenham (GB),
Seaview (NZ),
Rhodesien und
Kopenhagen (DK), Stückzahl ca. 187.000
Motor: 1.703 ccm OHV Vierzylinder-Benzinmotor (53-58 PS,
a.W. niedriger verdichtet), ab Feb. 1961 a.W. Perkins 4/99 Diesel
mit 42 PS
Kraftübertragung: Drei- und Viergang Schaltgetriebe mit Lenkradschaltung, Hinterradantrieb
Ford Thames Van
Im Herbst 1957 stellte Ford England
den Thames 400E mit Nutzlasten von 600 bzw. 800 kg vor. Zunächst als
Lieferwagen, Kabine mit Chassis und Fahrgestell mit Windschutzscheibe lieferbar
kam bald auch ein Kleinbus hinzu - alle nicht selbsttragend, sondern noch auf
konventionellem Chassis. So konnte man schnell austauschbare Seitenteile anbieten, ein Vorteil bei kleinen Remplern.
Obwohl der Bus auf den ersten Blick wie ein Lieferwagen mit Fenstern
aussieht,
unterschied er sich doch in der Ausführung der Seitenwände.
Die Busse hatten eine nach vorn zu öffnende Seitentür
mit herausklappbarer
Trittstufe, bei den Lieferwagen klappte die Tür nach hinten auf.
Vom Kleinbus entstanden drei Versionen: In
England galt kein neun Personen-Limit für den "normalen"
Führerschein.
Im 12-sitzigen "Personnel Carrier" waren die Sitzbänke hinten
längs
zur Fahrtrichtung angeordnet, der "Standard Estate" hatte dagegen drei
konventionelle
Sitzreihen. Mit zwei auf Wunsch lieferbaren Klappsitzen in den
Hecktüren
kam er auf acht bzw. zehn Sitzplätze. Der "Deluxe Estate" hatte
zudem
verchromte Stoßstangenhörner, Zierleisten, Aschenbecher,
Kartentaschen, eine zweifarbige Innen- und Außengestaltung und
auf Wunsch sogar Weisswandreifen. In den Exportmärkten
wie Finnland oder Australien wurden auch andere Bezeichnungen wie
"Thames
Express Bus", "Thames Freighter" oder "Freighter 800" verwendet.
Obschon von Anfang an auch Linkslenker Versionen für den
europäischen Kontinent gebaut wurden, blieb deren Verbreitung gering.
Eine Ausnahme war das EFTA-Land Dänemark, wo englische Ford recht beliebt waren.
Das Kopenhagener Ford Werk entwickelte und baute sogar eine eigene
Version des Thames mit verlängertem Radstand. In einigen Exportmärkten
wie
Finnland oder Australien wurden auch andere Bezeichnungen wie
"Thames
Express Bus", "Thames Freighter" oder "Freighter 800" verwendet.
Ford Thames Pick-Up
Für die damalige Zeit war der Thames mit seinem aus dem
Consul
stammenden Motor durchaus flott motorisiert. Zugang zum Motor, der
zwischen den Vordersitzen liegt, bekommt man durch eine von innen zu
öffnende Klappe. Die Einzelradaufhängung an Querlenkern vorne war in
diesem Segment noch ungewöhnlich, denn außer dem VW Bulli konnten weder
der deutsche
FK-Kleintransporter noch der Nachfolger
Transit damit aufwarten.
1961 kam noch ein "Pick-Up" ab Werk neu
ins Programm, wahlweise mit Holz- oder Blechpritsche. Kleinere kosmetische
Änderungen begleiteten den Thames bis zur Ablösung durch seinen
Nachfolger
Transit.
Wie bei Lieferwagen üblich nahmen sich natürlich auch viele
Karosseriebetriebe
des 402E genannten Chassis-Cab Fahrgestells an. Wohnmobile (z.B. der
Calthorpe "Home Cruiser"), Krankenwagen, Eis- oder Milchwagen entstanden auf
diese
Weise. Doch der normale Lieferwagen blieb die verbreitetste Bauform.
Die
Frontlenker Bauweise ermöglichte eine lange und flache
Ladefläche.
Der recht kurze Radstand sorgt für die gute Handlichkeit und einen
kleinen Wendekreis. Gegen Aufpreis
war die zusätzliche Seitentür oder auch ein Hochdach
erhältlich.